Zwischen himmelhoch jauchzend und zutiefst besorgt
Für die Netflix-Doku “American Symphony” begleitete der Dokumentarfilmer Matthew Heineman Jon Batiste über einen längeren Zeitraum hinweg, in dem dieser parallel die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen durchlebte.
Jon Batiste "American Symphony" Netflix Dokumentation(c) Netflix
09.01.2024
Jon Batiste ist weithin als Strahlemann bekannt, der stets gut gelaunt zu sein scheint und eine unerschütterlich positive Ausstrahlung hat. In der “Late Show With Stephen Colbert” fiel er sieben Jahre lang (bis 2022) als Leader seines zur Hausband mutierten Ensembles Stay Human nicht nur mit seinen vielfältigen musikalischen Talenten auf, sondern auch mit seinem ungemein ansteckenden Lachen. Beste Energie versprüht er auch immer in den farbenfrohen Video-Clips, die er zu den vielen Hits seiner jüngsten Erfolgsalben “WE ARE” und “World Music Radio” drehen ließ. In dem seit Ende vergangenen Jahres bei Netflix laufenden Dokumentarfilm “American Symphony” kann man den Multiinstrumentalisten, Sänger, Songwriter und Komponisten nun aber noch von einer ganz anderen Seite kennenlernen: als ernsten, fast schon versessen arbeitenden Künstler und überaus fürsorglichen Lebenspartner.
Der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilmer Matthew Heineman (“Cartel Land”) begleitete Jon Batiste für “American Symphony” über einen längeren Zeitraum hinweg, in dem dieser mit der Schriftstellerin und Journalistin Suleika Jaouad, die er während der Dreharbeiten heiratete, parallel die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen durchlebte. Dabei folgt Heineman zwei miteinander verwobenen Erzählhauptsträngen: Zum einen ist Batiste bei der fieberhaften Abschlussarbeit an seiner außergewöhnlichen “American Symphony”, die diesem Film seinen Titel gab, und bei deren triumphaler Erstaufführung in der New Yorker Carnegie Hall zu erleben. Zum anderen aber auch bei der Betreuung seiner an einer seltenen Leukämie-Erkrankung leidenden Frau Suleika, die genau in dieser Zeit bereits zum zweiten Mal eine Knochenmarktransplantation erhält.
Und natürlich gibt es zwischendurch auch Bilder von der ausgelassenen Feier seines überwältigenden Grammy-Erfolgs im April 2022, als Jon Batiste für das Album “WE ARE” und den Soundtrack zu dem Pixar/Disney-Film “Soul” mit fünf Grammys ausgezeichnet wurde. “American Symphony” bringt einem so nicht nur den Musiker, Entertainer und Komponisten, sondern auch den Menschen Jon Batiste nahe. Erst vor ein paar Tagen wurde der Film in drei Kategorien in die Shortlists für einen Academy Award (vulgo: Oscar) aufgenommen: als “Bester Dokumentarfilm”, für die “Beste Original-Filmmusik” und mit “It Never Went Away” für den “Besten Original-Filmsong”.