Anfang November 2011 gab die kanadische Sängerin und Songwriterin
Kathleen Edwards gemeinsam mit
Justin Vernon (Bon Iver) drei Konzerte in Deutschland.
Bei der Gelegenheit stellte sie dem Publikum schon ihr neues Album
“Voyageur” vor, das sie in enger Zusammenarbeit mit ihrem Tournee-Partner eingespielt hatte.
“Mir war klar, dass ich das Fundament für diese Aufnahme mit den Songs legen würde”, plaudert Kathleen Edwards aus.
“Es war das erste Mal, dass ich der Idee, mit Koautoren zu arbeiten, gegenüber aufgeschlossen war. Was bis dahin ein intensiver privater Vorgang gewesen war, wandelte sich in eine Herausforderung zu sehen, was passieren würde, wenn man sich offen auf eine andere Herangehensweise einlässt.”
Als Mitstreiter für “Voyageur” gewann die Songschreiberin neben den Mitgliedern ihrer regulären Band (Gitarrist/Keyboarder Jim Bryson, Gitarrist Gord Tough, Bassist John Dinsmore und Schlagzeuger Lyle Molzan) noch Francis and the Lights, Norah Jones, Stornoway, John Roderick, Phil Cook (Megafaun), Sean Carey (Bon Iver), Afie Jurvanen (Bahamas) und Brian Moen (Peter Wolf Crier).
Den größten Einfluss übte aber Koproduzent Justin Vernon aus, der mit Bon Iver gerade erst für vier Grammys in den Kategorien “Aufnahme des Jahres”, “Song des Jahres”, “Newcomer des Jahres” und “Bestes Album mit Alternativer Musik” nominiert wurde.
“Er war das Mischpult für Ideen, er bastelte an den Klängen herum, überzog die Songs mit einer neuen Musikalität und sorgte dafür, dass sie sich genau in die Richtungen entwickeln konnten, die sie unbedingt brauchten”, erläutert Kathleen.
“Er leitete die anderen Musiker an und zeigte mir den Weg (in erster Linie den zur Snackbar, aber ohne seine Anleitung hätte ich zum Beispiel ‘Pink Champagne’ wohl aufgegeben). Mit seinem kühnen Akkordspiel auf knackigen Gitarren und der sanften Eloquenz seines unverwechselbaren Falsetto-Harmoniegesangs ist er einfach unberechenbar.”
“Songs wie ‘House Full Of Empty Rooms’ und ‘For The Record’ entstanden in einem Rutsch, aber andere bekam ich lange Zeit nicht gebändigt. ‘Chameleon’, ‘Going To Hell’,
‘Change The Sheets’ waren Lieder, die ich mehrfach neu aufnahm.”
Ohne die wertvolle Hilfe von Justin Vernon oder auch Schlagzeuger Lyle Molzan – gesteht Kathleen Edwards unumwunden – wäre sie manchesmal aufgeschmissen gewesen:
“Letztendlich schrieb natürlich ich die Songs. Aber ich hatte dabei eine Menge Hilfe. Und ohne Justin am Ruder, ohne meine Band und die anderen Musiker, die mir über die Fehlstarts hinweghalfen und Teile der Songs überarbeiteten, hätte ich die Stücke nie richtig hinbekommen.”