Eigentlich heißt es ja: “Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.” Dass manchmal auch genau das Gegenteil zutreffen kann, zeigt das Duo-Album “The Art Of Conversation” von Pianist Kenny Barron und Bassist Dave Holland. Seit zwei Jahren spielen die beiden experimentierfreudigen Stars des modernen Jazz als Duo zusammen und begeisterten bei Konzerten in aller Welt Auditorien und Kritiker. Nun haben sie ihre “musikalischen Konversationen” für das von dem französischen Produzenten Jean-Philippe Allard kürzlich wiederbelebte Label Impulse! Records aufgenommen. Aus dem breitgefächerten Repertoire, das sich Barron und Holland im Laufe ihrer Zusammenarbeit erarbeiteten, wählten sie für ihr Album vorwiegend originelle Eigenkompositionen aus , aber auch Thelonious Monks “In Walked Bud”, Charlie Parkers “Segment” sowie “Daydream” von Duke Ellington und Billy Strayhorn.
Bevor sich Barron und Holland zu diesem Duo zusammenschlossen, sammelte jeder für sich in diesem Format reichlich Erfahrung. Barron nahm zahlreiche, von der Kritik gefeierte Duo-Alben mit u.a. Tenorsaxophonist Stan Getz, Perkussionist/Vokalist Mino Cinelu, den Bassisten Charlie Haden, Buster Williams und Harvie Swartz, Vibraphonist Joe Locke oder Violinistin Regina Carter auf (und nicht selten hieß der Produzent Jean-Philippe Allard). Holland wiederum spielte Duo-Alben mit den Saxophonisten Steve Coleman, George Young und Sam Rivers, dem Pianisten/Vibraphonisten Karl Berger und seinem Instrumentalkollegen Barre Phillips ein.
“Duos bieten einem die Möglichkeit, sich in verschiedene Richtungen zu bewegen”, begründet der amerikanische Pianist seine Vorliebe für diese Konstellation, die den Musikern allerdings auch alles abverlangt. Der britische Bassist wiederum schätzt die direkte, sehr intime Interaktion, die zwischen zwei Musikern zustande kommen kann. Auf “The Art Of Conversation” ziehen Barron und Holland nun Bilanz ihrer zweijährigen
Zusammenarbeit: unaufgeregt virtuos, stets frei von Geschwätzigkeit, beeindruckend originell und hochmusikalisch.