Von der Hotellobby in Los Angeles ins Rampenlicht katapultiert
Auf seinem Debütalbum “The Los Angeles League Of Musicians” nimmt das gleichnamige Trio – kurz LA LOM genannt – Hörer/innen auf eine quirlige Reise durch verschiedene Epochen und Stile der pulsierenden Musikmetropole Los Angeles mit.
Hört man die Musik von LA LOM mit geschlossenen Augen, kann man sich leicht ein paar Jahrzehnte zurückversetzt fühlen und die flirrende subtropische Hitze von Los Angeles förmlich auf der Haut spüren. Es ist, als ob man in einem offenen Lowrider langsam durch die Stadt der Engel kreuzen würde. Vorbei an hippen Clubs, belebten Bars und schicken Hotels, aus denen die unterschiedlichsten Klänge der pulsierenden Musikmetropole schallen. Da vermischt sich der Twang einer Rockabilly-Gitarre mit schwülen lateinamerikanischen Stilelementen und Rhythmen sowie gelegentlich einer frischen Brise moderner Indie-Sounds. Weiter geht es musikalisch mit kurzen Abstechern in das etwas nördlicher gelegene Bakersfield, das einen ganz eigenen Country-Stil und zahlreiche Folk-Größen hervorgebracht hat, und in den Süden nach Venice, der Geburtsstätte der legendären Rockband The Doors und eines der Epizentren der Surf-Musik. All dies findet auf die eine oder andere Art und Weise raffiniert Eingang in die selbst geschriebene Musik des Debütalbums von LA LOM, die wie für einen Film von Quentin Tarantino oder Robert Rodriguez geschaffen zu sein scheint. Mit seinen einprägsamen Songs stieß das Trio auch schon bei Größen wie Beck und Vampire Weekend auf offene Ohren. Mit ersterem teilte es letztes Jahr die Bühne, bei letzteren trat es erst vor ein paar Wochen im Vorprogramm auf.
Der rasante Aufstieg von LA LOM ist umso erstaunlicher, da das Trio erst sei ein paar Jahren zusammenspielt. Begonnen hatte alles 2018, als Gitarrist Zac Sokolow und Bassist Jake Faulkner engagiert wurden, um an fünf Abenden pro Woche in der Lobby des historischen Roosevelt Hotels am Hollywood Boulevard zu spielen. Ihr Job bestand darin, Hotelgäste, Touristen und lokale Passanten mit relaxter Hintergrundmusik zu versorgen. Auf dem Programm standen ursprünglich instrumentale Coverversionen der Klassiker von etwa Roy Orbinson, Sam Cooke, Aretha Franklin, Smokey Robinson, Aaron Neville und Brenda and the Tabulations.
Die musikalische Ausrichtung änderte sich, als später der Perkussionist und Schlagzeuger Nicholas Baker, ein alter Studienfreund von Faulkner, zu dem Duo stieß. Die Klangpalette wurde nun nach und nach erweitert: um Songs mit dem verführerischen Charme von mexikanischen Boleros und Cumbia Sonidera, peruanische Chichas und mehr. Eine Zeit lang interpretieren sie nur bekannte Klassiker dieser Genres. Dann gingen sie schließlich dazu über, eigene Songs zu schreiben, in denen sie die Elemente der verschiedenen Musikstile, die sie geprägt hatten, auf eigenwillige Weise miteinander vermischten.
Jetzt präsentieren sie dreizehn dieser wunderbaren Songs, die einen Teil der musikalischen Diaspora von Los Angeles widerspiegeln, auf ihrem ersten Album “The Los Angeles League Of Musicians”. Eingespielt haben LA LOM das Album mit ein paar Freunden als Gästen und unter der Regie des Produzenten Elliot Bergman (Cage the Elephant, Major Lazer, Wild Belle) für das legendäre Label Verve Records.
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LA / Hamburg / Berlin – LA LOM kommen nach Deutschland
Das Debütalbum von LA LOM schleicht sich gerade weltweit lässig in viele Gehörgänge. Im November sind die drei Amerikaner auch erstmals in Deutschland zu erleben.
The Los Angeles League Of Musicians(c) Zane Rubin
05.09.2024
Lateinamerikanische Musik, Gitarren-Pop und Sixties-Soul sind nur einige der Genres, die LA LOM, Abkürzung für “The Los Angeles League of Musicians”, zu einem unwiderstehlichen Sound verschmelzen. Die drei LA-stämmigen Musiker Zac Sokolow (Guitar), Jake Faulkner (Bass) und Nicholas Baker (Drums/Percussion) sind in ihrer Heimatstadt und Umgebung längst so etwas wie Platzhirsche. Dank ihres gerade erschienenen Verve-Debütalbums nimmt man ihren Sound jetzt auch in Deutschland zur Kenntnis. Die Musikwoche preist ihren “einzigartigen Instrumentalsound zwischen Latin, Soul, Rockabilly und Americana”. Detektor.fm fragt sich: “Wie würde eine Stadt klingen, wenn sie Musik wäre? Das ist bei großen Metropolen gar nicht so einfach zu beantworten. Das Trio LA LOM hat für seine Heimatstadt Los Angeles eine Antwort gefunden, zu der man tanzen kann, tanzen muss!”
Auch die Aachener Zeitung macht sich Gedanken über den besonderen Sound der Drei: "Nach Los Angeles sollte er klingen und auf vielfältige Weise jene Spielweisen vereinen, die im südkalifornischen Schmelztiegel musikhistorisch betrachtet zusammentrafen. Dabei kam eine Art Unterhaltungsmusik heraus, die nicht stört, wenn sie im Vorübergehen wahrgenommen wird. Intensives Zuhören ist jedoch dringend angeraten."
Zuhören und Zusehen kann man der Band bei uns im November, wenn sie in Hamburg und Berlin ihren LA-Sound auf die Bühne bringen.