Linda Sikhakhane | iladi

Betörend melodisch und spirituell

Den Geist des legendären John Coltrane Quartet der Mittsechziger Jahre beschwört der südafrikanische Tenor- und Sopransaxofonist Linda Sikhakhane auf seinem faszinierenden Blue-Note-Debütalbum “Iladi” herauf.
Linda Sikhakhane
Linda Sikhakhane(c) Malwandla Rikhotso
12.07.2024
Der aus Durban stammende Tenor- und Sopransaxofonist Linda Sikhakhane hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren einen hervorragenden Ruf erspielt, der inzwischen weit über seine südafrikanische Heimat hinausreicht. Gwen Ansell, eine der führenden Musikwissenschaftlerinnen des Landes und Autorin des Buchs “Soweto Blues: Jazz, Politics and Popular Music in South Africa”, schrieb einmal über ihn: “Er hat eine Vision und Schneid, geht Risiken ein, baut aber auf seinen musikalischen Wurzeln auf, und schafft es erfrischenderweise, einen großen Bogen um all die üblichen südafrikanischen Klischees zu machen. Sein Spiel ist flüssig und selbstbewusst, aber völlig frei von Bombast.” In einen stärken Fokus geriet der 32-jährige Saxofonist, der bereits drei Soloalben veröffentlicht hat, durch seine intensive Zusammenarbeit mit dem Pianisten Nduduzo Makhathini, auf dessen ersten beiden Blue-Note-Alben “Modes Of Communication: Letters From The Underworlds” und “In The Spirit Of Ntu” er ein gewaltiges Wort als Solist mitsprach..Nun hat Linda Sikhakhane mit “Iladi” ein atemberaubend schönes neues Album bei Universal Music South Africa vorgelegt.
Makhathini stand Sikhakhane nun auch bei der Aufnahme von “Iladi” hilfreich zur Seite: zum einen als Produzent des Albums, zum anderen als Pianist seines Quartetts. Komplettiert wird dieses durch zwei weitere Musiker aus dem Kreis des Pianisten: den Bassisten Zwelakhe-Duma Bell le Pere und den Schlagzeuger Kweku Sumbry. “Iladi” ist der Name einer rituellen Zulu-Zeremonie, bei der den Geistern der Vorfahren Essen und Getränke angeboten werden. Auf seinem Album hat Sikhakhan versucht, dieses Ritual musikalisch in acht beeindruckenden Eigenkompositionen umzusetzen. Zugleich erweist er all denen seine Dankbarkeit, die ihn auf seiner bisherigen musikalischen Reise inspiriert, unterstützt und begleitet haben.
In begeisterten Rezensionen des Albums zogen sowohl Chris May auf All About Jazz als auch Jim Hynes im Glide Magazine nicht nur Vergleiche mit dem Spiritual Jazz des John Coltrane Quartet der Mittsechziger, sondern auch mit der originellen Musik des israelischen Saxofonisten Oded Tzur. Wobei Linda Sikhakhane generell einen melodiöseren, etwas weicheren und runderen Ton als John Coltrane hat.
Linda Sikhakhane - iLadi
iLadi
VÖ: 12. Juli 2024
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