Louis Armstrong | 2024

Am 4. August dieses Jahres hätte Louis Armstrong seinen 123. Geburtstag gefeiert. Ist es nicht „wonderful“, dass ein Musiker 53 Jahre nachdem er den Planteten Erde verlassen hat, mit seiner Musik noch immer endlos viel Freude verbreitet? Auch im Zeitalter des Streamings werden seine Songs monatlich noch immer in hohen zweistelligen Millionenzahlen gehört.

Im Juli überraschte und erfreute Verve alle Armstrong-Fans mit der ersten kompletten Veröffentlichung seines BBC-Konzertes – aufgenommen in feinster Tonqualität in den Londoner BBC-Studios – das einige der inspiriertesten Gesangs- und Trompetenmomente seiner gesamten Karriere enthält. Diese bislang selten angemessen gewürdigte Aufnahme des „ewiges Ausnahmetalentes, das nachweislich die unterschiedlichsten Superstars beeinflusst hat“ (Tonart) sorgte auch hierzulande für viel Presseresonanz: „Großartige Soli, dichtes Ensemblespiel, und ein blendend aufgelegter Armstrong machen die Fernsehproduktion zu einem Highlight“ (Audio), „eine rundum liebevolle Veröffentlichung“ (Mint), „ein diskographische Juwel“ (Sonic). Am schönsten bringt es vielleicht die Stereo auf den Punkt: „Der Spaß mit dem er bei der Sache war ist hörbar“.

Wer durch „Louis in London“ wieder auf den Geschmack gekommen ist, für den bringt Verve jetzt mit “Wonderful World: The Best of Louis Armstrong” als Kirsche auf der Sahnetorte noch eine angemessen nostalgisch gestaltete Armstrong-Compilation heraus, die das „Best“ im Titel wirklich verdient. Neben dem weltweiten Mega-Hit “What A Wonderful World” sind zwölf weitere Louis-Perlen versammelt, darunter “A Kiss To Build A Dream On”, "La Vie En Rose”, “Hello, Dolly!” und zwei Duette mit Ella Fitzgerald, “Cheek To Cheek” und “Dream A Little Dream of Me”.

Das Publikum, das Louis Armstrong und seine All-Stars am 2. Juli 1968 bei seinem Auftritt im Studio des Londoner BBC Televison Centre live erlebte, kann man nur um sein Glück beneiden. Denn Satchmo, der damals schon hart auf die 70 zusteuerte, präsentierte sich in bestechender Spiellaune. Er sang, scattete, trompetete und scherzte wie zu seinen besten Zeiten. Ein Entertainer allererster Güte! Erdreulicherweise zeichnete die BBC diese Sternstunde des Jazz in Ton und Bild für seine Sendung “Show Of The Week” auf – auch wenn hier “Show Of The Year” vielleicht der passendere Titel gewesen wäre. Jetzt, über 50 Jahre nach dem Tod von Armstrong, werden die BBC-Aufnahmen zum ersten Mal komplett weltweit unter dem Titel “Louis In London” auf schwarzem Vinyl, als CD und digital veröffentlicht.

Der Aufhänger von Satchmos kleiner sommerlichen England-Tournee war der überraschende Erfolg seiner Single “What A Wonderful World” gewesen. Während diese in den USA – mangels Promotion seines Labels ABC – wie Blei in den Regalen liegen geblieben war, zog sie in Großbritannien in die Pop-Charts ein, wo sie nach ein paar Wochen Mitte April 1968 auf Platz 1 hochkletterte und dabei Hits von britischen Ikonen wie Cliff Richard, Tom Jones und den Beatles hinter sich ließ. Was für ein Triumph! Sämtliche Konzerte waren schon lange, bevor Armstrong in England landete, restlos ausverkauft. Und das Publikum sollte für sein Geld eine Menge geboten bekommen. Mit seinen All-Stars – bestehend aus Posaunist Tyree Glenn, Klarinettist Joe Muranyi,  Pianist Marty Napoleon, Bassist Buddy Catlett und Schlagzeuger Danny Barcelona – ließ Louis viele der größten Erfolge seiner langen Karriere noch einmal Revue passieren. Von W.C. Handys “Ole Miss” und “When The Saints Go Marching In”  über “Mack The Knife” und “Hello, Dolly!” bis hin zu “What A Wonderful World”.

Als Armstrong ein paar Monate nach der Tournee ein Tonband mit der BBC-Konzertaufzeichnung zugeschickt bekam, war er selbst erstaunt, wie gut diese Aufnahmen klangen. Schnell fertigte er mit seiner Frau Lucille für Freunde, Kritiker und natürlich die Musiker seiner All-Stars Kopien des Tonbands an, auf dessen Hülle er in großen Lettern “FOR THE FANS” geschrieben hatte. In einem Brief an seinen Drummer, den er der Kopie beilegte, schwärmte Louis: “Das Enstspannste, was wir je gemacht haben. Ich kann’s nicht fassen, Mann.” Armstrongs Begeisterung war tatsächlich so groß, dass er 1970 bei dem Label Brunswick unter dem Titel “Greatest Hits Recorded Live” eine Auswahl herausbrachte, die er selbst zusammengestellt und produziert hatte. Kurioserweise war einer der fünf Songs, die es damals nicht auf diese Platte schafften, “What A Wonderful World”.

Auf "Louis In London" ist der Dauerbrenner, den heute jedes Kind kennt, nun natürlich dabei. Ebenso wie die Nummern “(Back Home Again) In Indiana”, “You’ll Never Walk Alone”, “Ole Miss” und “Blueberry Hill”, die 1970 ebenfalls außen vor geblieben waren. Für “Louis In London” wurden die in High Fidelity Audio festgehaltenen Aufnahmen noch einmal sorgfältig neu gemastert. Abgerundet wird diese Edition durch ebenso liebevolle wie ausführliche Anmerkungen von Ricky Riccardi, der Armstrongs Biograph und Direktor der historischen Sammlung des Louis Armstrong House Museum ist.

Unsere Welt ist ganz sicher nicht „wonderful“, und war es auch nicht im Jahre 1967, als Louis Armstrongs Aufnahme von „What A Wonderful World“ die Charts stürmte. Längst ein monumentaler Evergreen, erinnert der Song aber immer wieder daran, dass es sich lohnt, die schönen Dinge der Welt zu beachten und sich für sie einzusetzen.

Zur berühmten Studioversion des Liedes gesellt sich ab sofort eine berührende Live-Aufnahme aus dem Sommer 1968, in dem Armstrong in den Londoner BBC-Studios einen Auftritt aufzeichnete, der einige der besten Gesangs- und Trompetenmomente seiner gesamten Karriere enthielt. Am 12. Juli dieses Jahres, fünf Jahrzehnte nach seinem Tod, veröffentlicht Verve Records jetzt das Konzert erstmals, unter dem Titel „Louis In London“, als LP, CD und in digitaler Form.

Die den fantastischen Auftritt abschließende Live-Aufnahme von „What A Wonderful World“ unterscheidet sich von der berühmten Studioversion dadurch, dass Louis hier statt mit Orchester lediglich mit seinen legendären „All Stars“ aus Tyree Glenn (Trombone), Joe Muranyi (Clarinet), Marty Napoleon (Piano), Buddy Catlett (Bass) und Danny Barcelona (Drums) zu hören ist. In dieser intimeren Variante, und durch „Satchmos“ gefühlvollen Gesang, kommt die Aussage des Liedes deutlicher denn je zum Ausdruck.

“What A Wonderful World” stammt aus der Feder des legendären Jazz-Produzenten Bob Thiele (unter dem Pseudonym “George Douglas”) und von George David Weiss. Als die Armstrong-Single 1967 erschien, schoss sie zwar an die Spitze der britischen und einiger europäischer Charts, fiel in den USA aber zunächst durch, da Larry Newton, Präsident von Armstrongs Label ABC Records, den Song als schlechte Wahl für den Künstler einschätzte und keine Promotion zuließ.

Inzwischen ist der Song, der längst weltweit unzählige Auszeichnungen gewonnen hat (unter anderem auch Gold und Platin in Deutschland), auch in den USA ein Standard der Popmusik, der immer wieder neu entdeckt zu werden scheint. 1978 wurde er in der “Muppet Show” gesungen, 1981 war er in der legendären BBC-TV-Serie “The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy” und dem Hollywood-Film „Good Morning, Vietnam” zu hören, aufgrund dessen er erneut hoch in die US-Charts einstieg.

Von der Neudefinition des Jazz mit seinem revolutionären Trompetenspiel bis hin zur Erfindung eines ganz eigenen Gesangstils – Louis Armstrong hat überall seine Spuren hinterlassen. Auch heute noch hat er unzählige Fans rund um die Welt. Im Sommer 1968 reiste Louis nach England, nur wenige Wochen nachdem er mit seinem Überraschungshit “What A Wonderful World” Platz 1 der britischen Charts erobert hatte, und nahm für die BBC einen TV-Auftritt auf, der einige der inspiriertesten Gesangs- und Trompetenmomente seiner Karriere enthielt.

Verve Records haben jetzt angekündigt, den Mitschnitt der Show am 12. Juli, fünf Jahrzehnte nach „Satchmos“ Tod, unter dem Titel „Louis in London“ erstmals komplett und remastert auf Vinyl, CD und in digitaler Form zu veröffentlichen. Zu hören sein wird er dort mit Jazzklassikern wie “Indiana” und “When It’s Sleepy Time Down South”, seinem Chart-Hit “What A Wonderful World” und Versionen von Evergreens wie “Mack The Knife” oder “The Bare Necessities” aus Disneys „Dschungelbuch“.

Einer der größten Hits Armstrongs durfte bei der Aufnahme selbstverständlich auch nicht fehlen: 1964 hatte er den Titelsong des Musicals „Hello, Dolly!“ aufgenommen, den zuvor fast alle seiner Kolleginnen und Kollegen als „zu corny“ abgelehnt hatten. Zeitgleich mit der Premiere der Broadway-Show erschien die Single der von ihm mitreißend swingend interpretierten Nummer, schoss auf Platz 1 der amerikanischen Billboard Hot 100, und beendete eine Erfolgswelle der Beatles, die 14 Wochen lang mit drei Songs die Charts angeführt hatten.