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Cooler Cowboy – Lyle Lovetts Rückkehr ins Musikgeschäft

Auf seinem ersten Album seit über 10 Jahren mischt Lyle Lovett Balladen aus eigener Feder mit swingenden Big-Band-Nummern.
Lyle Lovett
Lyle Lovett© Michael Wilson
10.05.2022
Diese LP und weitere finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Singer/Songwriter-Balladen, Country, Blues und Bigband-Swing bringt Lyle Lovett auf seinem neuen Album “12th Of June” ganz selbstverständlich und mit staatsmännischer Coolness unter einen Cowboy-Hut. In seiner langen und illustren Karriere als Musiker wie als Schauspieler hat er sich eh noch nie über Genre-Grenzen Gedanken gemacht. Auf seinem ersten Album seit über 10 Jahren, und dem ersten bei Verve Records, mischt er Balladen aus eigener Feder mit swingenden Big-Band-Nummern, darunter bekannte Standards wie “Straighten Up And Fly Right” und “Cookin‘ At The Continental”.
Kein Wunder, dass Lovett in den USA längst als “national Treasure” gilt. Seine musikalische Karriere begann er als Songwriter. 1986 wurde ihm ein Vertrag mit dem Major-Label MCA Records angeboten, wo er im selben Jahr sein Debütalbum veröffentlichte. Gemeinsam mit Dwight Yoakam, Steve Earle, k. d. lang, Robert Earl Keen, mit dem er sich während seines Studiums anfreundete, und anderen war er Teil einer zwar kommerziell erfolgreichen, aber weniger Mainstream-orientierten Strömung des Country Ende der 1980er Jahre. Neben traditionellem Country fanden sich immer auch Elemente von Folk, Jazz, Swing, Blues und Gospel in seiner Musik. 1989 gewann er einen Grammy für die “Best Male Country Vocal Performance”.
Hierzulande schaffte Lovett es erstmals auf breiter Front in die Medien, als er 1993 die Schauspielerin Julia Roberts heiratete, von der er sich allerdings 1995 wieder scheiden ließ. 2002 wurde er auf der Farm seines Onkels von einem Bullen niedergerannt, als er versuchte, seinem Onkel zu helfen, der zuvor seinerseits von dem Bullen angegriffen worden war. Trotz schwerer Verletzungen erholte er sich innerhalb von sechs Monaten und ging im Sommer 2003 wieder auf Tour. Lovett hat bis heute in zwölf TV- und Kinofilmen gespielt, unter anderem in vier Filmen von Regisseur Robert Altman.
Auf seinem Verve-Debüt ist Lovett passenderweise mit unkonventionellen Versionen von vier Jazz-Standards zu hören: “Cookin' At The Continental” von Horace Silver, “Straighten Up and Fly Right” von Nat King Cole, “Gee, Baby, Ain’t I Good To You” von Andy Razaf und Don Redman und “Peel Me A Grape” von Dave Frishberg. Aber einige seiner Eigenkompositionen, wie der Titel “Pants Is Overrated”, swingen ebenfalls ganz gehörig. In seiner Band finden sich Größen der US-Studioszene wie Russell Kunkel (Drums), Viktor Krauss (Bass) und Dean Parks (Guitar).
 
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