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ECM 40: Highlights Teil 8

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07.10.2009
Manu Katché: Playground

Spielwiese ist für Manu Katché das gesamte Feld der Musik. Tatsächlich hat ihn seine profunde Musikalität genaus an die Seite von Pop-Größen wie Peter Gabriel und Sting gebracht wie in die Bands von Joni Mitchell oder Al Di Meola. Nach langer Pause veröffentliche der französische Drummer mit westafrikansichen Wurzeln 2005 sein zweites Solo-Album “Neighbourhood” unter anderem mit Tomasz Stanko und Jan Garbarek als Partner. “Playground” nun knüpfte zwei Jahre später daran an, mit verjünger Band und mindestens ebenso viel Energie. Der Trompeter Mathias Eik und der Saxofonisten Trygve Seim erwiesen sich als ungemein wandlungsfähige Solisten, Marcin Wasilewski  und Slawomir Kurkiewicz komplettierten an Klavier und Bass die Band zur kraftvollen Combo, die sich beim lyrischen Erzählen ebenso bewährte wie bei profundem Groove. Ein aufregendes Album mit viel Raum für kreativ agierende musikalische Persönlichkeiten.

Anouar Brahem: Le Voyage de Sahar

Mit “Le Pas du Chat Noir” hatte sich Anouar Brahem in neue musikalische Regionen vorgewagt. Gemeinsam mit dem Pianisten François Couturier und dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier hatte er sich 2002 zum einen von europäisch-kammermusikalischer Seite gezeigt, auf der anderen Seite seine Qualitäten als minutiös arbeitender Komponist unter Beweis gestellt. Damit waren aber die Möglichkeiten dieses ungewöhnlichen Trios noch lange nicht erschöpft. Also gingen die drei im Februar 2005 erneut ins Studio und nahmen ein weiteres gemeinsames Programm auf, mit neuen Stücken aus Brahems Feder, aber auch alternativen Versionen einiger seiner bekanntesten Komposition wie “Vague”, “Ela nave va” und “Halfaouine”. Resultat ist eine gute Stunde pure Inspiration, eingefangen von drei starken künstlerischen Persönlichkeiten zwischen Orient und Okzident.

Jan Garbarek: Twelve Moons

Längst hatte Jan Garbarek seinen Stil und Sound gefunden, längst hatte er sich an die Spitze der internationalen Saxofonelite gespielt. So konnte der agile Norweger offen sein für die Einflüsse verschiedener Klangkulturen, die die Musik seines Quartetts wirkungsvoll erweiterten. Mal verband er sie mit indischen oder tunesischen Klangelementen, mal ließ er sich auch durch die Eindrücke aus unmittelbarer kultureller Nähe inspirieren. “Twelve Moons” brachte Jan Garbarek und sein Quartett im September 1992 nicht nur mit den subtilen Perkussionsklängen von Marilyn Mazur zusammen, sondern integrierte darüber hinaus den eigenwilligen Gasang von Agnes Buen Garnas und Marie Boine in das musikalische System. So wurde “Twelve Moons” eine akustische Reise zu den Ursprüngen der Emotionen, sorgsam die Balance zwischen den Kulturen wahrend und zugleich neue Pforten in die kammerfolkigen Jazzgefilde der späten Neunziger öffnend.

Keith Jarrett: Luminessence

Es war ein Experiment für alle Beteiligten. Zwar hatte Keith Jarrett durch die Alben “Facing You” und “Bremen/Lausanne” bereits als kammermusikalisch virtuoser Spontankomponist auf sich aufmerksam gemacht und war außerdem mit seinem skandinavischen Quartett erfolgreich. Trotzdem war ein Album für Streichorchester und improvisierendes Saxofon eine Herausforderung für die Klanggewohnheiten der frühen siebziger Jahre. Aufgenommen wurde “Luminessence” im April 1974 mit dem Steichersatz des Radiosymphonieorchesters Stuttgart und Jan Garbarek als Solist. Und wieder erwies sich Jarrett als ein Visionär des Klangs. Denn die drei Stücke dieses Albums waren feinsinnig austarierte Grenzgänge zwischen romantisch-experimenteller Kammermusik und Improvisation, die genau genommen vorweg nahmen, was viele Crossover-Projekte dann im kommenden Jahrzehnt versuchten. Und doch wurde das Album bald überstrahlt vom Erfolg einer Aufnahme, die die Jazzwelt verändern sollte. Denn im Januar 1975 spielte Keith Jarrett sein “Köln Concert” und schuf damit einen Monolithen der Musikkultur.

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