Mit seinem lässig eleganten, elastisch federnden Gang hat Manu Katché etwas katzenhaftes, das einen auf Anhieb fasziniert. Dasselbe kann man auch von dem schwerelos tänzelnden Schlagzeugspiel des schlaksigen Franzosen sagen. Stets subtil groovend und auf dezente Weise funky, hat er in den letzten 25 Jahren Alben von Pop-Ikonen wie Peter Gabriel, Sting und Joni Mitchell, aber auch jazzigen Produktionen von etwa Jan Garbarek eine markante Leichtigkeit und Transparenz verliehen. Auf seinen beiden eigenen ECM-Alben “Neighbourhood” und “Playground” wartete Katché, wie der britische Guardian anmerkte, mit “wundervoll mutierten Grooves und jazzigen Themen” auf. Nun geht der Schlagzeuger und Komponist auf “Third Round” mit einer neuen Band und zwei Gästen in die dritte Solorunde.
“Diesmal wollte ich etwas wirklich anderes machen”, verrät Katché. “Sobald man elektronische Texturen einbringt, um die Musik zum Fließen und Schweben zu bringen, kommt auch alles andere in Bewegung.” Schlüsselfigur in der neuen Band ist der walisisch-italienische Bassist Pino Palladino, mit dem Katché zuvor schon bei etlichen Popsessions zusammengespielt hatte. Palladino war 1992 auch auf dem Solodebütalbum des Schlagzeugers dabei und begleitet ihn als Session-Partner in seiner populären Arte-Musiksendung “One Shot Not”. Zu dem eingespielten Rhythmustandem gesellen sich noch der norwegische Saxophonist Tore Brunborg, unverkennbar ein Schüler Garbareks, und der britische Pianist Jason Rebello. Erweitert wird das klangliche Spektrum außerdem durch das flüssige Gitarrenspiel von Jacob Young und die gedämpften Trompetentöne von Kami Lyle. Die aus Boston stammende Musikerin, die in unseren Breiten noch relativ unbekannt ist, stellt sich in einer Nummer zudem als Sängerin vor, wobei sie einen ein wenig an die junge Joni Mitchell oder Rickie Lee Jones erinnert. “Als ich dem Rest der Band vor der Aufnahme die Demos und ihre Noten präsentierte, erkannten sie manches Eigene wieder”, meint Manu Katché. “Es ist nicht so, dass ich versucht hätte, ihre speziellen Stile zu imitieren. Es war einfach so, dass gewisse Passagen ihnen wie ein Handschuh passten.”