Nur wenige Tage bevor Jazz-Legende
Mark Murphy, “the best male singer in jazz” (New York Post), am 14. März seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag feiert (den man ihm weder ansieht noch anhört), bietet er seinen deutschen Fans die Gelegenheit, ihn einmal wieder so zu erleben, wie er am allerbesten ist: Live! Zwei ganz unterschiedliche musikalische Projekte präsentiert er dabei. Zum einen ist er zusammen mit der hr-Bigband mit dem Programm “The Music of Michel Legrand” zu erleben (am 08.03. im Jazzclub Eurocore, Trier, und am 09.03. im hr-Sendesaal, Frankurt), zum anderen in kleiner Triobesetzung mit den Songs seines aktuellen Albums “Love Is What Stays” (am 10.03. im A-trane, Berlin). Über diese Zusammenarbeit mit Produzent und Trompeter Till Brönner schwärmt die Presse: “Fabelhaft” (Stereo), “Ergreifend” (FAZ), “Unvergleichlich” (Rondo).
Die beiden Konzerte Murphys mit der hr-Bigband versprechen Leckerbissen für Freunde erlesener Jazz-Songs zu werden, ein Genre das niemand exquisiter interpretiert als Murphy. Es fällt schwer, die vielfältigen Erfolge von Multitalent Michel Legrand aufzulisten, als Filmkomponist schrieb er für europäische Filme von Jean-Luc Godard und Agnès Varda genauso wie für Hollywood-Exzesse a’la “Thomas Crown ist nicht zu fassen” oder “Yentl”. Aus vielen dieser Filme stammen Songs, die es zuerst zu Welthits und später zu Jazz-Standards gebracht haben: “The Windmills of Your Mind”, “You Must Believe in Spring”, “What are You Doing the Rest of Your Life”, um nur einige Beispiele zu nennen. Als Arrangeur seiner eigenen und fremder Kompositionen ist Legrand unvergleichlich. Als Jazzpianist und Bandleader kann er sich mit den großen des Faches messen.
Seine Schallplatten mit Miles Davis, Sarah Vaughan, Stan Getz, Bill Evans und vielen anderen Künstlern sind Klassiker. Vor allen Dingen aber sind es die sentimentalen Balladen, die man mit Michel Legrand verbindet. Da sich immer eine gehörige Dosis Jazz durch sie zieht, umschiffen sie trotz großer Gefühle immer sicher den Kitsch. Für einen grandiosen Jazz-Crooner wie Mark Murphy sind sie daher ein gefundenes Fressen. hr-Bigband-Arrangeur & -Leiter Jörg Achim Keller hat zusammen mit Murphy einige der besten und bekanntesten Legrand-Songs ausgewählt und neu arrangiert. Die hr-Bigband ist heute eines der innovativsten Jazzensembles in Deutschland. Mit fantasievoller Programmgestaltung und hochkarätigen Musikern setzt sie neue Qualitätsmaßstäbe. Vom Swing bis zur Avantgarde deckt sie das gesamte Spektrum des Jazz ab und sprengt die Grenzen zu Klassik, Pop und Weltmusik. Projekte mit jungen Talenten und mit internationalen Stars, Präsenz in Konzerten, Radiosendungen und auf CDs: All das macht die hr-Bigband heute aus.
Einen ganz intimen Mark Murphy kann man dann einen Tag später in Berlin erleben, wenn er Songs seines aktuellen Albums Love Is What Stays mit Trio präsentiert. Auf dem Album pendelt er zwischen ebenso herzzerreißend schönen wie rauen Jazz-Balladen, oder überrascht mit Versionen der Songs “What If” (Coldplay) oder “So Doggone Lonesome” (Johnny Cash). Wie kein anderer Sänger balancierte Murphy stets zwischen den Welten. In den 50er Jahren wurde er von Sammy Davis Jr. entdeckt, in den 60er Jahren war er Sinatras Labelkollege bei Capitol Records. Er sang mit Ella Fitzgerald und war musikalisches ‘Darling’ des amerikanischen Jet-Set. Ende der 60er knickte die Karriere ein, Murphy zog nach Europa, arbeitete als Schauspieler und entdeckte die Folk- und Rockmusik. In den 70er Jahren, zurück in den USA, kam er als anspruchsvoller Jazz-Sänger zu Ehren, in den 80er Jahren entdeckte ihn die Acid-Jazz-Szene um Gilles Peterson und machte ihn zu einem ihrer Stars.
Die Medien sind sich einig: Noch nie war Mark Murphy so gut wie heute. Deshalb sollte man ihn live keinesfalls verpassen!
Konzerttermine Mark Murphy:
08. März 2007 - Trier / Jazzclub Eurocore (mit der hr-Bigband)
09. März 2007 - Frankfurt am Main / hr-Sendesaal (mit der hr-Bigband)
10. März 2007 - Berlin / A-trane