Konzert-Tipp: “Black Girl Magic” live bei Xjazz, Women in Jazz und in der Unterfahrt
Mit ihrem fabelhaften “Tiny Desk (Home) Concert” und ihrem Verve-Debüt eroberte Melanie Charles 2021 die Musikwelt. Im Mai kommt die Sängerin und Flötistin für drei Live-Gigs nach Deutschland.
Melanie Charles(c) Meredith Truax
07.04.2022
Ihr Album “Y’all Don’t (Really) Care About Black Women” auf LP und weitere von Verve Records finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
“Es gibt nur sehr wenige Künstlerinnen, die mit ihrem Sound die Gefühle einer ganzen Generation einfangen können”, hieß es erst kürzlich in der Ankündigung eines Summerstage-Auftritts der 33-Jährigen in New York. “Die in Brooklyn geborene und aufgewachsene Melanie Charles ist eine von ihnen. Durch ihre dynamische Auseinandersetzung mit Jazz, Soul und R&B hat sie sich in den zurückliegenden zehn Jahren einen Namen gemacht. Ihr kühner, genreübergreifender Stil führte zu Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Wynton Marsalis, SZA, Mach-Hommy, Gorillaz und The Roots. 2021 trat sie bei NPRs ‘Tiny Desk’ auf und verblüffte mit ihrem eklektischen Stil.”
Das wird Melanie Charles im Mai nun auch bei drei Live-Auftritten in Deutschland tun. Am 7. Mai stellt sie das Programm ihres gefeierten Verve-Debütalbums “Y’All Don’t (Really) Care About Black Women” zunächst beim XJAZZ!Festival im Berliner Lido vor, am 10. Mai in derMünchner Unterfahrtund am 14. Mai dann beim “Women In Jazz”-Festival in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle/Saale.
“Als Sängerin, Flötistin, Beat-Macherin, Remixerin und Konzeptkünstlerin durchtränkt Melanie Charles ‘Y’All Don’t (Really) Care About Black Women’ mit immenser Black Girl Magic”, schrieb John Murph in DownBeat über Melanies Verve-Debüt. “Und im Gegenzug verwandelt und diffundiert das Album diese Magie auf spektakuläre Weise, wenn sie klassische Songs von Billie Holiday, Abbey Lincoln, Betty Carter, Ella Fitzgerald und anderen mit einem persönlichen, manchmal phantasmagorischen Dreh neu interpretiert.”
Auch hierzulande löste das Album gewaltige Begeisterung aus. In der Jazzkolumne der Süddeutschen Zeitung verglich Andrian Kreye Melanie Charles' innovativen Ansatz mit dem von Makaya McCraven und schwärmte: “Ähnlich radikal geht die Sängerin Melanie Charles mit dem Erbe der großen Diven um. In Collagen aus Archivaufnahmen, Overdubs und Elektronik mit scharfen Breaks und Brüchen ist das nicht nur eine neue Ästhetik, sondern eine vollkommen andere Art, dieses Erbe zu hören.”
Und in der NRZ schrieb Michael Minholz: “Es ist musikalisch eine ausgesprochen spannende, vielseitige Angelegenheit, die sich Jazz- und Soulklassikern schwarzer Sängerinnen annimmt und elegant in einem breiten Korridor aus Jazz, Soul, Trip-Hop und Weltmusik neu interpretiert – Samples der Originale inklusive… Sie ist ziemlich souverän auf Tasten aller Art unterwegs, vor allem aber hat sie eine umwerfende Stimme. Wenn auf ihrem Album der Opener ‘God Bless The Child’ erklingt, fragt man sich nach wenigen Tönen aus dieser begnadeten, ziemlich lasziven Kehle, ob möglicherweise Billie Holiday wiederauferstanden ist…”
In ihrem neuen Podcast “Make Jazz Trill Again” kann man Melanie im Gespräch mit anderen Künstlern näher kennenlernen, in der aktuellen Folgeist Sängerin (und Tochter von Dee Dee Bridgewater) China Moses zu Gast.