Miles Davis | News | Gelangt Miles in die Rock And Roll Hall Of Fame?

Gelangt Miles in die Rock And Roll Hall Of Fame?

23.09.2005
Gut Ding will Weile haben, heißt es. Vor neunzehn Jahren wurde in Cleveland/Ohio ein Museum errichtet, das die Rock And Roll Hall of Fame beherbergt. Die ersten Musiklegenden, die 1986 in dieses Pantheon des Rock’n'Roll einzogen, waren Chuck Berry, James Brown, Ray Charles, Fats Domino, die Everly Brothers, Buddy Holly, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley. Zwar haben es im Laufe der beiden seither verstrichenen Jahrzehnte ein paar Jazzer wie Jelly Roll Morton, Louis Armstrong, Billie Holiday, Django Reinhardt, Nat “King” Cole, Charlie Christian und Dinah Washington geschafft, dort in die nach einem Trostpreis riechende Unterkategorie “Frühe Einflüsse” aufgenommen zu werden, in die eigentliche Hall Of Fame ist bis dato aber noch kein einziger Jazzkünstler gelangt. Das könnte sich eventuell im nächsten Jahr ändern, da Miles Davis als einer der Kandidaten für 2006 nominiert wurde.

Aufgenommen werden kann ein Künstler in die Rock And Roll Hall of Fame erst 25 Jahre nach der Veröffentlichung seines Debütalbums. Miles Davis hatte sein erstes Album unter eigenem Namen (“Pre-Birth Of The Cool”) bereits 1948 aufgenommen, und selbst sein bahnbrechendes Jazz-Rock-Album “Bitches Brew”, für das allein er den Einzug in diese Hall Of Fame verdient hätte, entstand schon vor ziemlich genau 36 Jahre im August 1969. Die rund 1000 stimmberechtigten Musikexperten hatten also reichlich genug Zeit, sich des großen Einflusses bewußt zu werden, den die Musik von Miles Davis auf die Rockmusik hatte.

Als Konkurrenten von Miles sind folgende Bands und Künstler im Rennen: John Mellencamp, Grandmaster Flash & the Furious Five, Blondie, Cat Stevens, die Patti Smith Group, die Sex Pistols, die Stooges, Lynyrd Skynyrd, Black Sabbath, die Dave Clark Five, die J. Geils Band, Chic, Joe Tex und das Sir Douglas Quintet. Nur fünf bis sieben der Kandidaten schaffen es jährlich, in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen zu werden. Die Jazzwelt drückt natürlich Miles Davis die Daumen!