Im Original und als Remixe: Die größten Hits der “High Priestess Of Soul”
Die neue Doppel-CD-Compilation “Feeling Good – Her Greatest Hits & Remixes” vereint Originalaufnahmen von Nina Simones zeitlosen Klassikern mit höchst zeitgenössischen Remixen.
Nina Simone: Feeling Good - Her Greatest Hits & Remixes
10.02.2022
Die Musik von Nina Simone war stets ungemein aufwühlend. Sie ging unter die Haut, war stilistisch ungebunden und nicht zuletzt absolut zeitlos. Dies alles erklärt auch, weshalb die Lieder der 2003 verstorbenen Sängerin, Pianistin und Songschreiberin bis heute noch nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben und immer wieder ein neues, junges Publikum erreichen. Ninas Songs wurden für etliche Film-Soundtracks, Fernsehserien und Videospiele genutzt. Sie wurden von zahllosen anderen Künstlern interpretiert und u.a. von Flying Lotus, Timbaland, Massive Attack, Kanye West, 50 Cent und Mary J.Blige gesampelt. Darüber hinaus waren sie auch häufig das Ziel von hochkarätigen Remix-Projekten. Jetzt hat Verve Records unter dem Titel “Feeling Good – Her Greatest Hits & Remixes” eine neue spannende 2-CD-Compilation zusammengestellt, die der kämpferischen Jazz-Ikone und “High Priestess Of Soul” einmal mehr jüngere Hörerschichten erschließen dürfte. Die beiden CDs enthalten 19 Originalaufnahmen aus den 1960er Jahren und sieben brandheiße Remixe, die Ninas Musik mitten ins 21. Jahrhundert katapultieren.
Die ausgewählten Originalaufnahmen stammen allesamt von den sieben Alben, die Nina Simone zwischen 1964 und 1966 für das niederländische Label Philipsaufgenommen hatte. Sie dokumentierten ihre Transformation von einer amerikanischen Nachtclub-Künstlerin zum politisch engagierten Weltstar. Im Repertoire befinden sich ihre ikonischsten Songs, selbst geschriebene ebenso wie solche, die sie von Billie Holiday (“Don’t Explain” und “Strange Fruit”), Screamin’ Jay Hawkins (“I Put A Spell On You”) oder Jacques Brel (“Ne Me Quitte Pas”) adaptiert hatte. Darunter natürlich auch der Klassiker “Mississippi Goddam”, der im rassistischen Süden der USA damals prompt mit einem Verbot belegt wurde und im politischen Klima der heutigen Zeit, wo in den USA die Uhren massiv zurückgedreht werden, bedeutsam bleibt.
Sieben dieser Nummern wurden eigens für die Compilation von einigen der weltweit angesagtesten Remixern fantasievoll bearbeitet. Der britische DJ und Produzent Joel Corry (Charlie XCX, Ed Sheeran, David Guetta) gab dem Titelstück “Feeling Good” einen neuen Spin, während sein Landsmann Henry Smithson a.k.a. Riton (Mark Ronson, Dua Lipa, Silk City) “See-Line Woman” elektronisierte. Die restlichen Remixe steuerten das in Florida ansässige New Yorker House/EDM-Duo Sofi Tukker (Lady Gaga, Rodrigo y Gabriela), die britische Drum’n’Bass-Band Rudimental (Ed Sheeran, Mnek, Rag’n’Bone Man), die Synthpop-Band Hot Chip (Amy Winehouse, Florence and the Machine, Sia), das Techno-Gespann Floorplan (dahinter stecken der legendäre Detroiter Produzent Robert Hood und seine Tochter Lyric Hood) und das englische Electronic Music-Duo Honne bei.
Eines ist garantiert: nach Anhören von “Feeling Good – Her Greatest Hits & Remixes” fühlt man sich nicht nur gut, sondern sehr viel besser.