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Original Jazz Classics Remasters

Pablo-Klassiker aufgefrischt!

OJC 2014
OJC 2014
29.01.2014
Mit der Gründung von Pablo Records schlug der amerikanische Jazz-Impresario Norman Granz 1973 das letzte Kapitel in seiner langen Karriere als Plattenproduzent auf. 1962 hatte er die von ihm in den 1950er Jahren aufgebauten Labels Clef, Norgan und Verve an den MGM-Konzern verkauft und sich weitgehend aus dem Musikbusiness zurückgezogen. Doch als Verve – mittlerweile in der Hand von Philips/PolyGram – 1973 die Produktion neuer Jazzalben einstellte, rief dies den visionären Pionier wieder auf den Plan. Mit Pablo Records – benannt nach dem Maler Pablo Picasso, mit dem Granz befreundet war und dessen Werke er sammelte – wollte er noch einmal beweisen, dass man auch in einer Zeit, als sich der Geschmack des breiten Publikums der Rock-, Pop- und Disco-Musik zugewandt hatte, noch erfolgreiche Jazzalben produzieren und vermarkten konnte. Binnen kürzester Zeit brachte er auf Pablo neue und ältere, aber zuvor unveröffentlichte Aufnahmen heraus: von legendären Künstlern wie Ella Fitzgerald, Joe Pass und Oscar Peterson, die er auch als Manager betreute, aber auch von Count Basie, John Coltrane, Duke Ellington, Dizzy Gillespie, Art Tatum, Sarah Vaughan und vielen anderen Größen.
Der Pablo-Katalog schwoll in weniger als fünfzehn Jahren auf über 350 Alben an, von denen heute viele den Rang von Klassikern besitzen. 1987 verkaufte Granz Pablo an das Label Fantasy Records, das 2004 wiederum mit Concord Records zur Concord Music Group fusionierte. Zur Feier des 40-jährigen Jubiläums von Pablo Records bringt Concord nun in seiner Reihe “Original Jazz Classics Remasters” fünf Alben von Duke Ellington, Dizzy Gillespie, Oscar Peterson, Zoot Sims und Art Tatum neu heraus.
Das 1976 mit einem Grammy ausgezeichnete AlbumThe Ellington Suites” vereint Einspielungen von drei Ellington-Suiten aus den Jahren 1959, 1971 und 1972. Diese neu gemasterte Auflage bietet als Bonus außerdem die nie zuvor veröffentlichte Ellingtion-Nummer “The Kiss”, die Ellington mit seiner Band 1972 bei denselben Sessions eingespielt hatte wie die “Uwis Suite”. Das 1974 entstandene AlbumDizzy’s Big 4” dokumentiert ein wahres Gipfeltreffen vierer Pablo-Stars. Gemeinsam mit Gitarrist Joe Pass, Bassist Ray Brown und Schlagzeuger Mickey Roker spielte Gillespie einen atemberaubenden Mix aus selbstkomponierten Klassikern (“Be Bop”, “Birks' Works”), neuen Gillespie-Kompositionen (“Frelimo”) und Standards (“September Song”, “Jitterbug Waltz”) ein. Die Neuauflage des Albums enthält zudem zwei nie zuvor veröffentlichte alternative Takes von “Russian Lullaby” und “Jitterbug Waltz”.
Zu einer Begegnung der besonderen Art kam es auch, als der kanadische Pianist Oscar Peterson 1979 mit dem französischen Violinisten Stéphane Grappelli die Bühne der Tivoli-Konzerthalle in Kopenhagen bestieg. Mit Unterstützung von Joe Pass Niels-Henning Ørsted Pedersen und Mickey Roker nahmen sie dort damals das Live-AlbumSkol” auf, das nun – ergänzt durch drei bislang unveröffentlichte Aufnahmen der Nummern “Honeysuckle Rose”, “Solitude” und “I Got Rhythm” – in einer neuen Edition vorgelegt wird. Peterson und Pass bildeten mit Bassist George Mraz und Drummer Grady Tate auch das Ensemble, das den Tenorsaxophonisten Zoot Sims 1975 bei der Aufnahme seines Meisterwerks “Zoot Sims And The Gershwin Brothers” begleitete. Wie der Titel bereits verrät, bestand das Programm ausschließlich aus Klassikern von George und Ira Gershwin. Neben den zehn Stücken der Originalausgabe bietet diese Neuauflage drei Bonus-Tracks: “They Can’t Take That Away From Me” und zuvor nicht veröffentlichte alternative Takes von “Oh, Lady, Be Good!” und “I’ve Got a Crush on You”.
The Art Tatum Solo Masterpieces, Vol. 1” war das Resultat eines wahren Aufnahmemarathons, den der Pianist Art Tatum 1953 unter der Regie von Norman Granz begann. Innerhalb von nur zwei Tagen spielte der immens inspirierte Pianist 69 Nummern ein, die von Granz für die Nachwelt mitgeschnitten und später in der Serie “The Art Tatum Solo Masterpieces” nach und nach mit den Ergebnissen weiterer Solosessions veröffentlicht wurden. Fast alle Aufnahmen entstanden in einem Take und ohne jegliches Playback.