Unter dem Namen Phosphorescent hat der Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Matthew Houck seit 2003 schon acht von der Kritik gefeierten Alben für Indie-Labels eingespielt. Nun legt er mit “Revelator” bei Verve Records endlich sein Major-Debüt vor.
Matthew Houck(c) Curtis Wayne Millard
04.04.2024
Seit über zwanzig Jahren macht Matthew Houck nun schon unter dem ausgefallenen Künstlernamen Phosphorescent erfolgreich Musik. Seine Karriere führte den in Huntsville/Alabama geborenen Singer/Songwriter und Multiinstrumentalisten u.a. über Athens/Georgia und Brooklyn/New York nach Nashville/Tennessee. All diese Lebensstationen haben Spuren in seiner Musik hinterlassen, die man als eine sehr eigene Mischung aus Indie-Rock, Folk und Country mit oftmals melancholischer Stimmung und ebenso poetischen wie persönlichen Texten charakterisieren kann. In Nashville hat er mit seiner gleichnamigen Band und Gastmusikern wie Bassgitarrist Jack Lawrence von The Raconteurs und Schlagzeuger Jim White von Dirty Three nun sein jüngstes Album “Revelator” aufgenommen, das ihn endlich auch in Europa bekannter machen sollte. Wer Phosphorescent hierzulande live erleben möchte, muss sich allerdings noch bis zum 24. August gedulden. Denn erst dann kommt er für ein exklusives Deutschland-Konzert in der Berliner Frannz Club.
Seine vorangegangenen acht Alben haben Phosphorescent in der US-Presse schon Vergleiche mit Neil Young, Will Oldham (a.k.a. Bonnie “Prince” Billy), Tom Petty und Bruce Springsteen eingebracht. Auf einem zollte er 2009 auf brillante Weise der Country-Legende Willie Nelson Tribut, die neben Bob Dylan zu seinen frühesten Einflüssen zählt. Zuletzt überraschte Phosphorescent, der ansonsten nur selbst geschriebene Songs aufnimmt, 2022 mit dem ausgefallenen “Full Moon Project”. Jeden Monat, wenn Vollmond war, veröffentlichte er die Cover-Version eines Songs von einer eklektischen Auswahl von Künstlern wie Randy Newman, Nick Lowe, Nina Simone und Tom T. Hall. So wollte er sich nach der durch die Corona-Pandemie erzwungenen Auszeit wieder für ein neues Album mit eigenen Songs “warmspielen”.
Um die neuen Lieder für “Revelator” in Ruhe schreiben zu können, mietete sich Matthew Houck ein Zimmer am anderen Ende der Stadt an und kehrte nur an den Wochenenden zu seiner Familie zurück. Herausgekommen ist am Ende ein Album von eleganter Schwere, das unter anderem von “der großen Traurigkeit im Leben” handelt (die nach Houcks Einschätzung ein ewiges Phosphorescent-Thema sein wird). Neben acht eigenen Songs nahm er mit “The World Is Ending” erstmals auch ein Stück auf, das von seiner Lebensgefährtin Jo Schornikow geschrieben wurde, die seit gut zehn Jahren auch als Keyboarderin seiner Band fungiert.