Vor rund 45 Jahren kam Richard Bona in einem abgelegenen, kleinen Dorf in Kamerun zur Welt. Heute ist er als viel gefragter Bassist, Sänger und Songwriter in Weltstädten wie New York und Paris zu Hause, wo er mit seiner verführerischen Musik mühelos die größten Konzertsäle füllt. Auf seinen Soloalben hebt der Weitgereiste stets musikalische und kulturelle Grenzen auf und stellt zugleich eine wunderbare Balance zwischen modernen Grooves und afrikanischer Melodienseligkeit her. Berauschender denn je ist ihm das nun auf seinem neuen Album “Bonafied” gelungen.
“Musik basiert auf der Sprache”, sagt Richard Bona, der vier der 24 Hauptdialekte Kameruns (Douala, Banwele, Pongo und Ewondo) sowie Englisch und Französisch fließend spricht und darüber hinaus noch etwas Spanisch, Japanisch und einige andere Sprachen. Kein Wunder also, dass auch sein musikalisches Vokabular immens ist. Bewiesen hat er das bei Zusammenarbeiten mit Stars wie Paul Simon, Harry Belafonte, Queen Latifah‚ Manu Dibango, Salif Keïta, Harry Connick Jr., Pat Metheny, Joe Zawinul, Herbie Hancock und Chick Corea. “Ich komme aus einer Gegend, in der Musik eine Geschichte erzählen muss”, fährt Bona fort. “Als ich ein kleiner Junge war, war Musik für uns erst dann Musik, wenn sie eine schöne Geschichte vermittelte. Das ist mein Background. Und in meinem Innersten lebe ich noch immer dort. Selbst wenn die Leute die gesungene Sprache nicht verstehen, so können sie doch fühlen, um was es geht. Die Klänge der Worte und der Musik erzählen die Geschichte. Und die Lebensgeschichten der Leute ähneln sich in der ganzen Welt: sie handeln von Arbeit und Liebe und Schwierigkeiten und Zufriedenheit.”
Die Bandbreite des Repertoires reicht auf “Bonafied” von Latin-Jazz mit klassischem Einfluss (“Mute Esukudu”) über einen sinnlichen Tango (“An Uprising Of Kindness”), fröhliche Acappella-Musik (“Akwappella”), afrikanische Popmusik (“Diba la Bobe”), Pariser Cabaret-Klänge (“Janjo la Maya”) bis zu einer coolen jazzigen Instrumentalversion von James Taylors “On The Fourth Of July”, in der Bona auf seinem Bass ganz so wie sein großes Vorbild Jaco Pastorius singt. Weitere Highlights sind die Ballade “Mulema” und der bezaubernde Song “La fille d’à côté”, bei dem die französische Sängerin und Schauspielerin Camille Richard Bonas Duettpartnerin ist.