Dass Popsongs die neuen Jazzstandards sind, weiß man seit Herbie Hancock 1996 das Album “The New Standard” aufnahm. Doch während Hancock damals Klassiker des Pop jazzig überarbeitete, wendet sich sein jüngerer Kollege Robert Glasper jetzt zeitgenössischem Material von John Legend, Radiohead, Kendrick Lamar, Jhené Aiko, Musiq Soulchild und Bilal zu. Anders als bei seinen beiden Grammy-prämierten “Black Radio”-Erfolgsalben verzichtete Glasper diesmal auf elektronische Spielereien und ein Defilee von Stargästen.
Stattdessen kehrt er mit dem Kontrabassisten Vincent Archer und Schlagzeuger Damion Reid zum akustischen Trio-Format früherer Alben (“Canvas” und “In My Element”) zurück. "Ich habe das Klavier vermisst", gibt Glasper unumwunden zu. Mit “Covered”, live in den berühmten Capitol Studios in L.A. aufgenommen, hat er nun gute Chancen, sowohl den Appetit seines R&B-/Hip-Hop-Publikums, als auch den seines Jazzpublikums stillen zu können.