Wie kaum ein anderes brasilianisches Poplied – außer Tom Jobims “Garota de Ipanema” – hat sich “Mas que nada” zu einem Evergreen entwickelt, der immer wieder von Jazz- und Popstars interpretiert und transformiert wird. Und dies nun schon seit 43 Jahren. Jorge Ben hatte das von ihm komponierte Stück 1963 für sein Debütalbum “Samba Esquema Novo” aufgenommen und landete mit ihm in Brasilien auf Anhieb einen Riesenerfolg. Noch im selben Jahr nahm es das Tamba Trio in einer ganz anders klingenden Version auf, die 35 Jahre später noch so frisch klang, daß sie der Sportartikelhersteller Nike bei der Fußballweltmeisterschaft 1998 in Frankreich für einen Werbespot benutzte. Prompt stand das Lied wieder bei allen Radiosendern auf der Playlist.
Nun steht wieder eine Weltmeisterschaft an und einmal mehr könnte “Mas que nada” der Soundtrack zum Turnier werden. Diesmal allerdings in einer brandneuen Version von Sérgio Mendes und den Black Eyed Peas. Mendes feierte mit der Jorge-Ben-Nummer übrigens auch schon einmal vor vierzig Jahren Erfolge: Im WM-Jahr 1966 hatte sie für sein erstes US-Album “Herb Alpert Presents Sérgio Mendes & Brazil ’66” aufgenommen, das es in den Billboard-Pop-Album-Charts bis auf den sechsten Rang brachte. Die Single-Auskopplung “Mas que nada” belegte in den noch heftiger umkämpften Pop-Single-Charts immerhin Platz 47.
Auch mit seinem grandiosen neuen Album “Timeless”, von dem die diesjährige Single-Auskopplung “Mas que nada” stammt, steuert Sérgio Mendes derzeit wieder oberste Charts-Regionen an. Nur für das brasilianische Fußballnationalmannschaft könnte es ein schlechtes Omen sein: Bei den Turnieren in den Jahren 1966 und 1998, als alle Welt “Mas que nada” im Ohr hatte und mitsummte, konnte Brasilien den Titel nicht erringen. Mas que nada…