Seth MacFarlane | News | "Family Guy" wagt Seitensprung: temperamentvoller Swing statt schmusige Balladen

“Family Guy” wagt Seitensprung: temperamentvoller Swing statt schmusige Balladen

Für sein siebtes Album “Blue Skies” stellte der Jazz-Crooner Seth MacFarlane erstmals ein Repertoire mit vierzehn swingenden Up-Tempo-Klassikern zusammen.
Seth MacFarlane - Blue Skies
Seth MacFarlane - Blue Skies
19.05.2022
So scharfzüngig, schlitzohrig und sarkastisch Seth MacFarlane ist, wenn er als  Drehbuchautor, Regisseur, Schauspieler oder Schöpfer von Zeichentrickserien für Film und Fernsehen arbeitet, so schmusig, sanft und sentimental gibt er sich auf seinen Musikalben. Seit 2011 hat der Bariton-Crooner bereits sechs an der Zahl aufgenommen, für die er fünf Grammy-Nominierungen erhielt. Seinem großen Vorbild Frank Sinatra folgend singt er sich dort, begleitet von swingenden Bigbands und schwelgerischen Streichern, durch ein gediegenes Repertoire aus Jazzstandards, Broadway-Songs und Tin-Pan-Alley-Schlagern.
Auch auf seinem siebten Werk “Blue Skies”, das in Deutschland nun exklusiv als eAlbum erscheint, ist Seth MacFarlane dieser Linie treugeblieben. Doch mit einem entscheidenden Unterschied zu all seinen vorangegangen Alben: denn auf “Blue Skies” richtet er seinen Fokus erstmals auf Up-Tempo-Nummern von ehrwürdigen Songschmieden wie Irving Berlin, Sammy Cahn, Edward Heyman und Frank Loesser. Für den instrumentalen Back-up sorgen wieder gestandene Jazzer wie Peter Erskine (Drums), Chuck Berghofer (Bass), Dan Higgins (Altsax), Tom Ranier (Klavier) und Larry Koonse (Gitarre). Die Arrangements und Orchesterleitung lag – wie schon 2019 bei “Once In A While”  – in den Händen des Briten Andrew Cottee.
“Ich bin schon seit langem ein Fan von Andrews äußerst kunstvollen und beschwingten Orchestrierungen”, sagt Seth MacFarlane. “Nachdem bei unserer letzten Zusammenarbeit melancholische Balladen das zentrale Thema waren, wollte ich unbedingt hören, was er mit Up-Tempo-Nummern anstellen kann. Wie immer hat Andrew nicht enttäuscht. Seine Arrangements dieser vierzehn Songs, die wir gemeinsam sorgfältig ausgewählt haben, sind ein weiteres leuchtendes Beispiel für die Gewandtheit, mit der er sowohl melodische Interpretationen als auch orchestrale Dynamik handhabt. Ich kann wahrscheinlich an den Fingern einer Hand abzählen, wie viele Arrangeure heute noch in der Lage sind, dieses spezifische Genre zu meistern, das Nuancierung und ausgefeilte Orchestrierungen verlangt. Andrew erkennt das unendliche Potenzial und die klangliche Bandbreite eines großen Ensembles von Weltklassemusikern, und im Gegensatz zu vielen Arrangeuren des modernen Bigband-Jazz stützt er sich nie auf alte Tropen [figurative oder metaphorische Verwendungen eines Ausdrucks] oder verharrt in seiner musikalischen Komfortzone. Seine Charts sind immer wieder überraschend und präsent, lassen ihre Fanfaren erklingen, während sie den Gesang stets selbstlos unterstützen.”