Takuya Kuroda | News | Zu Gast in Deutschland - 5 Fragen an Takuya Kuroda

Zu Gast in Deutschland – 5 Fragen an Takuya Kuroda

Takuya Kuroda by Hiroyuki Seo
Takuya Kuroda by Hiroyuki Seo
04.11.2016
Takuya, wenn man über Deine Musik liest, tauchen als Referenzen meist US-amerikanische Trompeter wie Miles Davis, Clifford Brown, Lee Morgan oder Dizzy Gillespie auf. Sind das Deine Vorbilder?
Ja, natürlich bin ich, wie vermutlich alle Trompeter auf der Welt, von diesen Giganten beeinflusst. Aber es gibt auch in meiner japanischen Heimat Vorbilder wie Terumasa Hino, Tiger Okoshi, Toshinori Kondo und Shunzo Ohno. Auch die waren und sind für mich eine Inspiration. Ich kann allen Jazzfans nur empfehlen, sich auch diese Musiker mal anzuhören!
Du warst sechs Jahre lang Mitglied des Akoya Afrobeat Ensemble und arbeitest auf deinem neuen Album auch mit Musikern von Antibalas. Wie kam dein eher ungewöhnliches Interesse für Afrobeat-Musik zustande? 
Nachdem ich mein Musikstudium in New York beendet hatte, sah ich mich nach Auftrittsmöglichkeiten um. Nicht nur im Jazzbereich, sondern auch in allen möglichen anderen Musikbereichen: Gospel, Rock, Hip-Hop, etc. Damals lud mich zu meiner Überraschung das Akoya Afrobeat Ensemble aus Brooklyn ein, mit ihm zu spielen. Seitdem bin ich ein Riesenfan dieser Musik und vor allem von Fela Kuti. Es ist absolut einzigartig und erfrischend, wie in dieser Musik der Funk von James Brown, afrikanische Musik und Clave-Rhythmen zusammenfließen. 
Sich in der New Yorker Musikszene durchzusetzen, ist nicht gerade einfach. Wie hast du das geschafft, zumal du ja als du nach New York kamst kaum Englisch sprachst? 
Das war in der Tat verdammt schwierig. Aber ich sah, dass auch befreundete Musiker sehr hart arbeiten mussten. Und das trieb mich dazu an, selbst hart zu arbeiten. So ging es letztendlich Schritt für Schritt voran. Wenn man das liebt was man macht, steht man auch mal eine Durststrecke durch. 
Hast du nach über zehn Jahren in New York immer noch Kontakte zur japanischen Szene? Dein Bruder soll ja ein Posaunist sein. Denkst du darüber nach, irgendwann mit ihm zusammenzuarbeiten?
Mein Bruder spielt leider nicht mehr Posaune und ist in einen “bürgerlichen” Beruf gewechselt. Aber es wäre schön, irgendwann etwas mit ihm zu machen. Ich habe in Japan viele musikalische Freunde, mit denen ich immer noch spiele, wenn sich die Gelegenheit ergibt. 
Was möchtest du mit dem Titel deines neuen Albums “Zigzagger” sagen? Bezieht sich der nur auf deinen stilistischen Zickzackkurs oder hat er noch eine andere Bedeutung? 
Zigzagger” beschreibt für mich den Verlauf des Lebens an sich, und auch natürlich meinen eigenen Pfad. Der Verlauf meiner Karriere war nie geradlinig, aber irgendwie habe ich es doch geschafft voranzukommen. Dazu braucht man einen starken Willen. Nur nicht schwindelig werden.! Das will ich auch mit dem neuen Album zeigen. 
  • 05. November 2016 München – Unterfahrt
  • 06. November 2016 Berlin – Gretchen