Selten klang ein Spoken-Word-Album so abwechslungsreich und lebendig wie “The Heart, The Mind, The Soul” von Tank And The Bangas. Dazu beigetragen haben Kollaborateure und Gäste wie Robert Glasper, James Poyser, Iman Omari, Samara Joy und Jill Scott.
Die aus New Orleans stammende Tarronia “Tank” Ball gehört neben Moor Mother aus Philadelphia und der Britin Kae Tempest zu den charismatischsten Spoken-Word-Künstlerinnen der Gegenwart,von denen sie sich allerdings durch ihren schrägen Sinn für Humor und ihre Selbstironie deutlich unterscheidet. Nun hat sie mit ihrer Band Tank And The Bangas ein neues, außergewöhnlich musikalisches Spoken-Word-Album vorgelegt, das ihren Status einmal mehr unterstreicht.
Auf “The Heart, The Mind, The Soul” vereinen Tank and The Bangas die Songs von drei seit dem Sommer veröffentlichten digitalen EPs, für die sie eng mit jeweils einem anderen prominenten Produzenten zusammengearbeitet haben: “The Heart” entstand mit dem Multiinstrumentalisten James Poyser (The Roots, Erykah Badu, Common), “The Mind” mit Iman Omari (Kendrick Lamar, Mac Miller) und “The Soul” schließlich mit dem Keyboarder Robert Glasper (Robert Glasper Experiment, H.E.R., Brandee Younger). Als Gäste sind auf einzelnen Tracks die Neo-Soul-Sängerin Jill Scott (die ihre Karriere ebenfalls als Spoken-Word-Poetin begann), die junge Jazzsängerin und zweifache Grammy-Gewinnerin Samara Joy sowie mit Aja Monet, Yaya Bey und J. Ivy drei weitere Stars der zeitgenössischen Spoken-Word-Szene zu hören.
“Ich wünsche mir, dass der Poesie wieder mehr Respekt entgegengebracht wird und sich mehr junge Menschen dafür begeistern”, sagt Tarronia. “Ich möchte, dass sie wieder als cool angesehen wird. Die Poesie war immer meine erste Liebe, weil sie mich zurück liebte, noch vor der Musik. Jetzt kann ich diesen Teil von mir mit der Welt teilen, in der Hoffnung, dass ihr sie auch liebt. ‘The Heart’ handelt von Herzensangelegenheiten, von meinen Beziehungen zu Männern und zu mir selbst. ‘The Mind’ handelt davon, was ich als Frau über das Leben in dieser Welt denke und was mir sonst noch so durch den Kopf geht. Und ‘The Soul’ bietet unbewusste und bewusste, frei fließende Gedichte über mich selbst und die Stadt, in der ich aufgewachsen bin”.
Auch wenn der Schwerpunkt eindeutig auf der Poesie liegt, kommt die Musik auf “The Heart, The Mind, The Soul” keineswegs zu kurz. Wie gewohnt schöpfen Tank and The Bangas, die für ihre beiden Vorgängeralben Grammy-Nominierungen erhielten, aus dem musikalischen Variantenreichtum von New Orleans und schmieden aus Jazz, Gospel, Funk, Quiet-Storm-Rhythm’n’Blues und Soul ihren ganz eigenen Sound. Exzellente Verstärkung erhielt die Band diesmal von einigen großartigen Kollegen wie dem Bassisten Derrick Hodge, dem Schlagzeuger Chris Dave und dem ehemaligen Snarky-Puppy-Organisten Cory Henry. Und in einem Song ist auch noch Samara Joys Vater Antonio McLendon mit seiner gospelig-souligen Stimme zu hören.
Mit “The Heart, The Mind, The Soul” ist Tank and The Bangas ein vielschichtiges und höchst unterhaltsames Spoken-Word-Album gelungen, das mit seiner Lebendigkeit und seinem Witz dem Genre ein jüngeres Publikum erschließen könnte.