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Terence Blanchard – Spiel der Anziehungskräfte

Terence Blanchard Magnetic Album 2013
Terence Blanchard Magnetic Album 2013
28.06.2013
“Ich habe immer geglaubt, dass das eigene Denken einen Einfluss darauf hat, was einem im Leben widerfährt”, versucht der Trompeter und Komponist Terence Blanchard den Titel seines zwanzigsten Soloalbums “Magnetic” zu erklären. Dieses Credo hat seinen Ursprung in Blanchards persönlichem Glauben. Der Musiker, der als gläubiger Christ aufwuchs, konvertierte vor ein paar Jahren, nachdem er im Laufe einer Tournee mit Herbie Hancock meditiert hatte, zum Buddhismus. Die Vorstellung von “spirituellem Magnetismus”, so Blanchard, “ist ein Grundkonzept in jeder Art von Religion. Sowohl im Christentum als auch im Buddhismus gibt es Meditationsformen – bei den einen nennt man es Gebet, bei den anderen Chanting. Aber es geht in beiden Fällen darum, Erleuchtung für das eigene Leben zu erfahren, während man gleichzeitig auch versucht, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.”
Auf “Magnetic” setzt Blanchard diese Philosophie des Gebens und Nehmens mit seinem vor Spielwitz sprühenden Quintett um. Die jüngste Inkarnation der Band featuret neben den langjährigen Mitgliedern Brice Winston (Saxophone) und Kendrick Scott (Schlagzeug) wieder den Pianisten Fabian Almazan, der 2009 auf dem Album “Choices” zum Quintett gestoßen war, und erstmals den 21-jährigen, hochtalentierten Bassisten Joshua Crumbly. Darüber hinaus treten als Gäste der Meisterbassist Ron Carter, Saxophonist Ravi Coltrane und Gitarrist/Sänger Lionel Loueke in Erscheinung.
Die stilistische Bandbreite des Ensembles ist beeindruckend. Sie reicht vom in mörderischem Tempo gespielten Bop des Titels “Don’t Run” über die zarte Ballade “Jacob’s Ladder” und das psychedelische “Hallucinations” bis zum schneidigen “Another Step”. “Wir haben hier eine ziemlich große Bandbreite an musikalischen Ideen verarbeitet”, sagt Blanchard. “Aber dank der Bemühungen der Bandmitglieder wirkt das Album als Ganzes trotzdem wie aus einem Guss.”
Der Abwechslungsreichtum erklärt sich auch dadurch, dass alle Mitglieder des Quintetts zum Repertoire eigene Stücke beisteuerten. Sogar Joshua Crumbly, aus dessen Feder die wunderschöne Ballade “Jacob’s Ladder” stammt. Wie wichtig es für junge Musiker ist, selber zu komponieren, vermittelte Terence Blanchard einst sein Mentor Art Blakey, zu dessen Jazz Messengers der Trompeter 1982 als 20-Jähriger stieß, um den scheidenden Wynton Marsalis zu ersetzen. “Art Blakey sagte uns, dass man erst durch das Komponieren zu einer eigenen Stimme findet”, erinnert sich Blanchard. “Wenn man improvisiert, setzt man sich nicht hin und reflektiert kühl, was man da eigentlich spielt. Es geht einfach alles viel zu schnell. Aber wenn man komponiert, dann kann man über die Bedeutung jeder einzelnen Note nachdenken und auch darüber, wie man von einer zur nächsten gelangt. Allein dadurch kreiert man seinen Stil.”
Terence Blanchard hat zu seinem Stil schon vor rund drei Jahrzehnten gefunden und entwickelt ihn seitdem mit großem Erfolg und in aufregender Weise beständig weiter. Das jüngste Zeugnis dafür ist das Album “Magnetic”, dessen Musik einen magisch in Bann schlägt.
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