Troy Andrews a.k.a. Trombone Shorty besitzt ein – wie man im frommen Süden der USA so sagt – gottgegebenes Talent, natürliches Charisma und einen unermüdlichen Antrieb, eine Brücke zwischen der Vergangenheit und Zukunft der Musik zu schlagen. Das große musikalische Erbe von New Orleans – der Stadt, in der sowohl der Jazz als auch der Funk und Shorty zur Welt kamen – könnte sich kaum in besseren Händen befinden. Für die Einspielung seines dritten Albums “Say That To Say This” tat sich Shorty mit einem Geistesverwandten zusammen: dem Produzenten Raphael Saadiq. Unter dessen Ägide haben Trombone Shorty und seine Band Orleans Avenue ein wirklich einzigartiges Album eingespielt, das von A bis Z funky ist. Zu den Highlights zählt dabei eine Neuaufnahme des Klassikers “Be My Lady” der legendären New-Orleans-Funk-Band The Meters. Shorty und Saadiq gelang es, dafür die Originalbesetzung dieser Band ins Studio zu holen: mit Keyboarder Art Neville, Gitarrist Leo Nocentelli, Bassist George Porter Jr. und Schlagzeuger Joseph “Zigaboo” Modeliste sowie dem später dazugestoßenen Perkussionisten Cyrill Neville. Es ist die erste gemeinsame Aufnahme der Meters, seit sich die Band 1977 aufgelöst hatte.
Saadiq beschränkte sich nicht auf seine Rolle als Koproduzent des Albums. Er verwandelte sich selbst in ein Mitglied von Orleans Avenue und ist hier an der Seite von Shorty, Gitarrist Pete Murano, Bassist Mike Ballard und Drummer Joey Peebles als Multiinstrumentalist und Backgroundsänger zu hören. Darüber hinaus steuerte er als Koautor auch drei Songs zum Repertoire bei: “Get The Picture”, “Long Weekend” und “Shortyville”.
“Wir verspürten einen gewissen Druck, weil wir wussten, dass wir mit einem der großartigsten jungen Produzenten und Musiker zusammenarbeiteten”, gesteht Andrews. “Aber es war ein positiver Druck. Der Gedanke, mit Raphael in einem Raum zu sein, inspirierte uns dazu, als Komponisten und Musiker noch einen Extrazahn zuzulegen. Die ersten zwei, drei Wochen verbrachten wir im Studio in Los Angeles damit, die Tracks auszuarbeiten. Und ich glaube, dass die Tatsache, dass wir dort so viel Zeit ohne Unterbrechungen verbringen konnten, unserer Kreativität einen großen Schub verlieh. Als wir die beiden letzten Alben aufnahmen, konnten wir nur drei oder vier Tage am Stück ins Studio gehen, weil wir ständig auf Tournee waren. So mussten wir immer wieder den Schalter umlegen und vom Bühnen- in den Studiomodus wechseln. Diesmal wussten wir, dass wir zwei, drei Wochen am Stück im Studio arbeiten konnten. Und das ermöglichte uns, mehr in die Tiefe zu gehen und Dinge zu machen, die wir in einem engeren Zeitrahmen nicht geschafft hätten. Es gab uns sehr viel Freiheit.”
Trombone Shorty legt Wert auf die Feststellung, dass “Say That To Say This” ein Album ist, das “wirklich funky ist, wie James-Brown-Funk vermischt mit dem New-Orleans-Sound von Bands wie The Meters oder The Neville Brothers und obendrauf auch noch das, was ich selbst so mache.” Es sieht ganz so aus, als würde Trombone Shorty in die Fußstapfen des legendären Allen Toussaint treten und sich als der neue Pate des Funk von New Orleans etablieren.