Mit der Freiheit war es in der DDR bekanntlich nicht so weit her. Darum ist es umso erstaunlicher, dass gerade dort die Free-Jazz-Szene besonders florierte. Am 21. November wird im Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus die Ausstellung “Free-Jazz in der DDR” eröffnet, die eben diese Szene in Bildern, Plakaten, Texten, Interviews und Filmen sehr lebendig dokumentiert. “Sie erzählt über Jazz als Medium individueller Ausdruckskraft in einer Einheitsgesellschaft”, meint Kuratorin Stefanie Wahl. Laut dem Leipziger Musikkritiker Bert Noglik, einem der besten Kenner der DDR-Jazzszene, verstand das Publikum diese Musik damals als “Medium des Andersseins oder -denkens” oder auch als einen “Ersatz” für andere Arten von Musik und Subkultur, zu denen man in der DDR nur schwer oder gar nicht Zugang hatte. Für das Auststellungseröffnungskonzert am 21. November (Beginn: 20:00 Uhr) konnten mit Joe Sachse und Uwe Kropinski zwei der profiliertesten Gitarristen des Free-Jazz gewonnen werden.