Der Deutsche Jazzpreis 2022 machte Bremen für eine Nacht zur Jazzstadt. Ausgezeichnet wurden 30 internationale Künstler.
Deutscher Jazzpreis 2022: Sons Of Kemet (c) Udoma Janssen / Charles Lloyd (c) Dorothy Darr
29.04.2022
Nachdem im letzten Jahr die erste Verleihung des neu geschaffenen Deutschen Jazzpreises Pandemie-bedingt nur per Live-Stream vor virtuellem Publikum stattfinden konnte, sah es dieses Jahr erfreulich anders aus: vor 500 begeisterten Gästen fand am Mittwochabend im Bremer Metropol Theater die zweite Ausgabe des Preises statt. Wie im Vorjahr hatten fünf Fachjurys 81 preiswürdige Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen, aus denen eine Hauptjury (in der u.a. Jean-Paul Bourelly, Kurt Rosenwinkel, Céline Rudolph, Lyambiko und Max Mutzke saßen) die 30 Gewinner/innen ermittelten. Klingt sehr offiziell, war aber außerordentlich unterhaltsam und musikalisch abwechslungsreich. Die gesamte Preisverleihung kann hier (ab 26:00 Min) nacherlebt werden:
Hier bei uns lesen Sie regelmäßig über Veröffentlichungen von Blue Note und Impulse! Records, Künstler dieser beiden Labels gehörten mit begehrten Auszeichnungen dieses Jahr auch zu den Preisträgern. Charles Lloyd gewann mit seinem Album “Tone Poem” in der Kategorie “Album Instrumental des Jahres International“ und Shabaka Hutchings‘ Ensemble Sons Of Kemet räumte in der Kategorie „Band des Jahres International“ ab.
Auch Künstler des deutschen Label ECM Records durften sich freuen, Ferenc Snétberger wurde in der Kategorie „Gitarre“ ausgezeichnet, Linda May Han Oh in der Kategorie „Saiteninstrumente International“ und das Trickster Orchestra in der Kategorie „Großes Ensemble des Jahres“.
Höhepunkt der abwechslungsreichen Preisverleihung war die bewegende Laudatio in der Kategorie „Lebenswerk“. Das Schaffen des deutschen Ausnahmemusikers Ernst-Ludwig Petrowsky wurde durch den live aus den USA zugeschalteten amerikanischen Komponisten, Posaunisten und Musikwissenschaftler George E. Lewis gewürdigt. Den Deutschen Jazzpreises nahm stellvertretend für Petrowsky, der aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich vor Ort sein konnte, seine langjährige musikalische Duopartnerin und Ehefrau, die Sängerin Uschi Brüning entgegen.