Der “Jazz-Polizei”, die speziell die Leistung von gutaussehenden Sängerinnen auf die musikalische Goldwaage zu legen pflegt, bietet Laura Fygi eine ganze Menge Angriffsfläche: In den 80er Jahren war sie Mitglied der populären holländischen Girl-Band Centerfold, ein Foto auf dem niederländischen Playboy verschaffte ihr zusätzliche Aufmerksamkeit. Darf so jemand Jazz singen?
Sie darf, entschied man 1991 bei Mercury Records und stellte der Sängerin für ihr Solo-Debüt sogar Jazz-Legenden wie Toots Thielemans, Philip Catherine und Ruud Jacobs zur Seite. Seitdem ist die Sängerin vor allen Dingen in Europa und Asien mit Pop-Jazz-Alben wie “The Lady Wants to Know”, “Watch What Happens” (mit Michel Legrand) und “Live at Ronnie Scott’s” außerordentlich erfolgreich gewesen.
Nach einer mehrjährigen Pause meldet sich Laura Fygi jetzt mit ihrem neuen Album “Jazz Love” zurück. Ihre sinnliche Stimme ist unverändert, ihr zwischen Jazz-Balladen und Pop pendelndes Repertoire ebenso. Ohne Scheuklappen zieht sich der rote Faden des Albums von großen Evergreens wie “La Vie En Rose” (Edith Piaf) und “Sunny” (Dusty Springfield) über Pop-Klassiker wie “And I Love Him” (The Beatles) und “Smooth Operator” (Sade) bis hin zu neueren Titeln wie “Like A Star” (Corrine Bailey Rae) und “If I Ain’t Got You” (Alicia Keys). Laura Fygi liebt Jazz, und “Jazz Love” hört man das an.