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Neu auf der Leinwand – nach “Django Unchained” nun “Django Unplugged”

Django Reinhardt - The Art of Swing illustrated by Lidia Beleninova
Django Reinhardt - The Art of Swing illustrated by Lidia Beleninova
05.01.2017
1966 war es, als das erste Mal ein Django die Leinwand unsicher machte. Franco Nero verkörperte damals den düsteren Italowestern-Helden, der einen Sarg hinter sich herzog und seine Gegner reihenweise mit dem Maschinengewehr ausschaltete. 2012 ehrte Quentin Tarantino ihn und seine Dutzenden Nachfolger und Nachahmer mit der Hommage “Django Unchained”. Was wenige wissen: Sergio Corbucci, Regisseur des Original-Django, benannte seinen Antihelden nach Jazz-Gitarrenvirtuose Django Reinhardt, und der bekommt jetzt eine eigene Filmbiografie spendiert. 
Es jazzt im Kino nämlich wie schon lange nicht mehr. Nach dem Überraschungserfolg von “Whiplash” eroberten in letzter Zeit bereits Filme über Chet Baker (Robert Budreaus “Born To Be Blue”), Miles Davis (Don Cheadles “Miles Ahead”), Nina Simone (Liz Garbus’ Dokumentation “What Happened, Miss Simone” und Cynthia Morts Biopic “Nina”) und den Pianisten Joe Albany (“Low Down”) die große Leinwand. Auch in “La La Land”, dem neuen Streifen von “Whiplash”-Regisseur Damien Chazelle spielt der Jazz wieder eine nicht unerhebliche Rolle. Da wurde es höchste Zeit, dass sich in der Branche endlich einmal jemand mit der Geschichte einer europäischen Jazzlegende auseinandersetzte. Getan hat dies nun der französische Regiedebütant Etienne Comar. In dem Biopic “Django” erzählt er die bewegte und bewegende Lebensgeschichte des belgischen Gitarrenvirtuosen Jean “Django” Reinhardt, der als Sinti 1943 vor den Nazis nach Frankreich fliehen musste. Am 9. Februar erlebt der Film bei der Eröffnung der 67. Berlinale seine Welturaufführung. In der Titelrolle ist Reda Kateb zu sehen. Die Reinhardt-Klassiker spielte für den Film das bekannte Rosenberg Trio neu ein.