Verve Acoustic Sounds Serie – das bahnbrechende Album, mit dem Impulse! Records begann
Unter dem Titel “The Great Kai & J.J.” spielten die beiden Posaunisten Kai Winding und J.J. Johnson 1960 zusammen mit Bill Evans, Paul Chambers, Roy Haynes u. a. das historische erste Album für Impulse! Records ein.
Verve Acoustic Sounds Vinyl: Kai Winding & J.J. Johnson "The Great Kai & J.J."
20.02.2025
Mit der Verve Acoustic Sounds Serie bietet Verve in Zusammenarbeit mit dem bekannten amerikanischen Audiophil-Label Acoustic Sounds Vinyl-Fans erstmals eine LP-Serie für gehobene Ansprüche. Die Fertigung erfolgt mit rein analogen Produktionsschritten vom Erste-Generation-Masterband bis zur 180g-Pressung bei Quality Record Pressings in den USA. Den luxuriösen Rahmen schaffen stabile, laminierte Tip-On-Gatefold-Sleeves und wattierte Innenhüllen. Auch Alben von Verve-Schwesterlabels wie Impulse, Mercury und Emarcy finden sich innerhalb der hochwertigen Serie wieder.
In seinem Buch “The House That Trane Built – The Story Of Impulse! Records” erzählte Ashley Kahn 2006 die Geschichte des legendären Labels. So treffend der Titel des Buchs auch ist, den eigentlichen Grundstein für das Label hatte tatsächlich nicht John Coltrane sondern zwei andere Musiker gelegt: die beiden Posaunisten Kai Winding und J.J. Johnson, denn mit ihnen produzierte Creed Taylor, der Gründer von Impulse! Records, im Spätherbst 1960 das allererste Album für das frisch aus der Taufe gehobene Label: “The Great Kai And J.J.” mit der Katalognummer A−1. Coltrane sollte erst ein halbes Jahr später mit “Africa/Brass” (Katalognummer A−6) seine ersten Aufnahmen für Impulse! Records einspielen.
Die beiden Posaunisten traten erstmals 1949 zusammen auf einem Album mit dem Titel “Modern Trombones” in Erscheinung, auf dem Winding mit einer All-Star-Band auf der A-Seite und Johnson mit seiner Band auf der B-Seite zu hören war. Noch im selben Jahr engagierte Miles Davis beide für die Sessions zu seinem bahnbrechenden Album “Birth Of The Cool”. Doch auch hier spielten sie wieder getrennt in unterschiedlichen Stücken. Erst danach beschlossen sie, ihre Kräfte zu bündeln und gemeinsame Alben aufzunehmen, die sie in den 50er Jahren zu Innovatoren machten, die die Posaune in einem modernen Jazzumfeld neu definierten. Und eines dieser Alben, “K + J.J.”, hatte Creed Taylor 1955 für Bethlehem Records produziert.
Für “The Great Kai And J.J.” stellte er den beiden Protagonisten eine besonders hochkarätige Rhythmusgruppe zur Seite: mit keinem Geringeren als Bill Evans am Piano, Paul Chambers oder Tommy Williams am Bass und Roy Haynes oder Art Taylor am Schlagzeug. In dieser Gesellschaft liefen die beiden Posaunisten zu Hochform auf und spielten sich mit viel Witz und Sinn für die Melodien durch ein Programm, das von Klassikern wie Thelonious Monks “Blue Monk”, Hoagy Carmichaels “Georgia On My Mind” und Cole Porters “I Concentrate On You” bis zu Eigenkompositionen von Johnson (“Judy” und “Trixie”) und Winding (“Going, Going, Gong!”) reichte.