Für Jazzfans gilt: Es geht nichts über die Originale! Deshalb präsentiert die Originals-Serie zum attraktiven Midprice viele Schätze aus den Archiven von Verve, Impulse!, EmArcy, Mercury, Decca, A&M und etlichen anderen Labels von Universal Jazz. Einige der Alben, die in dieser preiswerten Reihe erscheinen, werden erstmals auf CD veröffentlicht. Diesmal stehen in der Serie zehn Klassiker von Milt Jackson, Hugh Masekela, Ramsey Lewis, John Klemmer, Dizzy Gillespie, Dr. John, den Brecker Brothers, Willie Bobo, Stan Getz und Maynard Ferguson auf dem Programm.
Milt Jackson – Live At The Museum Of Modern Art
Limelight/Verve 06025 176 8629
Musiker: Milt Jackson – vibraphone / Jimmy Heath – tenor sax & flute / Cedar Walton – piano / Ron Carter – bass / Candy Finch – drums
Songs: The Quota / Novamo / Enigma / Turquoise / Chyrise / Montelei / Simplicity & Beauty / Flying Saucer / Namesake
Aufnahmejahr: 1965
“Live At The Museum Of Modern Art” war ganz sicher eines der hippsten Alben, die der Vibraphonist Milt Jackson in den 60er Jahren machte. Gemeinsam mit Saxophonist Jimmy Heath, Pianist Cedar Walton, Bassist Ron Carter und Schlagzeuger Candy Finch präsentierte Jackson in der entspannten Atmosphäre des Museum of Modern Art ein Programm, bei dem er die Klänge, die man von ihm und dem Modern Jazz Quartet gewohnt war, mit einem belebenden Schuß Soul-Jazz würzte.
Hugh Masekela – Home Is Where The Music Is
Blue Thumb/Verve 06025 176 8683
Musiker: Hugh Maselela – flugelhorn / Dudu Pukwana – alto sax / Larry Willis – pianos / Eddie Gómez – bass / Makaya Ntshoko – drums
Songs: Part Of A Whole / Minawa / The Big Apple / Unhome / Maseru / Inner Crisis / Blues For Huey / Nomali / Maesha / Ingoo Pow-Pow (Children’s Song)
Aufnahmejahr: 1972
Das Doppelalbum “Home Is Where The Music Is” nahm der südafrikanische Trompeter Hugh Masekela (der hier allerdings ausschließlich Flügelhorn spielt) 1972 mit einer wirklich exzellenten Besetzung auf, die neben seinen Landsleuten Dudu Pukwana (Altsax) und Makaya Ntshoko (Schlagzeug) den amerikanischen Pianisten Larry Willis und den aus Puerto Rico stammenden Bassisten Eddie Gómez featurete. Masekela, der in den späten 60er Jahren heftig (und nicht immer zu seinem Vorteil) mit der Popmusik geflirtet hatte, nahm sich hier die Freiheit ausführlich über afrikanische Grooves zu improvisieren. Ein wahrer Klassiker des südafrikanischen Jazz!
Ramsey Lewis Trio – Goin' Latin
Cadet/Verve 06025 176 8572
Musiker: Ramsey Lewis – piano & keyboards / Cleveland Eaton – bass / Maurice White – drums / Richard Evans – arrangements
Songs: Hey Mrs. Jones / Summer Samba / One, Two, Three / Free Again / Down By The Riverside / Blue Bongo / I’ll Wait For You / Function At The Junction / Spanish Grease / Lara’s Theme (Somewhere My Love) / Cast Your Fate To The Wind
Aufnahmejahr: 1966
“Goin' Latin” nahm der Pianist Ramsey Lewis nicht mit seinem legendären Trio (Eldee Young & Redd Holt) auf, sondern zusammen mit dem Bassisten Cleveland Eaton und Schlagzeuger Maurice White (der später Earth, Wind & Fire gründen sollte). Dem Titel des Albums entsprechend unternimmt Lewis hier einen Ausflug in die Welt der lateinamerikanischen Klänge und Rhythmen, wobei die seinerzeit populäre Bossa Nova natürlich nicht ausgespart werden durfte. Allerdings können und wollen die drei amerikanischen Musiker dabei nie ihre Soul- und Funk-Wurzeln verleugnen. So entstand eine musikalische Mixtur, der man getrost das Etikett Latin-Soul-Jazz geben kann.
John Klemmer – Barefoot Ballet
MCA/Verve 06025 174 0590
Musiker: John Klemmer – tenor sax / Dave Grusin – electric piano / Larry Carlton – guitar / Bernard Fleischer – flutes / Chuck Domanico – bass / John Guerin – drums / Joe Porcaro – percussion
Songs: Barefoot Ballet / Forest Child / Crystal Fingers / Whisper To The Wind / Poem Painter / At 17 / Talking Hands / Rain Dancer / Naked
Aufnahmejahr: 1976
Als John Klemmer, der als erster Saxophonist den Klang seines Instruments mit elektronischen Hilfsmitteln manipulierte, 1976 “Barefoot Ballet” aufnahm, stand er im Zenit seines Könnens. Erfahrene Studiomusiker wie Pianist Dave Grusin, Gitarrist Larry Carlton, Flötist Bernard Fleischer, Bassist Chuck Domanico, Schlagzeuger John Guerin und Perkussionist Joe Porcaro lieferten dem Solisten Klemmer eine entspannte Grundlage für seine seelenvollen Soli. Zwar deutet sich hier schon teilweise sein Wechsel zu etwas esoterischeren Sounds an, von der Glätte des später aufkommenden Smooth-Jazz ist Klemmer aber immer noch Lichtjahre entfernt.
Dizzy Gillespie – The Cool World
Philips/Verve 06025 176 8672
Musiker: Dizzy Gillespie – trumpet / James Moody – tenor sax & flute / Kenny Barron – piano / Chris White – bass / Rudy Collins – drums
Songs: Theme From The Cool World / The Pushers / Enter, Priest / Duke’s Awakening / Duke On The Run / Street Music / Bonnie’s Blues / Coney Island / Duke’s Fantasy / Coolie / Duke’s Last Soliloquy
Aufnahmejahr: 1964
Die Musik des Soundtrack-Albums “The Cool World” komponierte der Pianist Mal Waldron 1964 für Shirley Clarkes gleichnamigen Schwarz-Weiß-Film über das Leben in einem amerikanischen Ghetto der 60er Jahre. Eingespielt wurde es schließlich von dem brillanten Dizzy Gillespie Quintet mit Tenorsaxophonist/Flötist James Moody, Pianist Kenny Barron, Bassist Chris White und Schlagzeuger Rudy Collins. Ein wirkliches, aber viel zu wenig bekanntes Meisterwerk der Filmmusik und des Jazz der 60er Jahre!
Dr. John – City Lights
Horizon/Verve 06025 176 8682
Musiker: Dr. John – vocals, keyboards & arrangements / Richard Tee – keyboards / John Tropea – guitar / Hugh McCracken – guitar & arrangements / Will Lee – bass / Steve Gadd – drums / Arthur Jenkins – percussion / David Sanborn – alto sax / George Young – tenor sax / Ronnie Cuber – baritone sax / Charlie Miller – cornet / Barry Rogers – trombone / Ronnie Barron, George Jones, Tamiya Lynn & Alvin Robinson – background vocals / Claus Ogerman – string arrangements & conduction
Songs:Dance The Night Away With You / Street Side / Wild Honey / Rain / Snake Eyes / Fire Of Love / Sonata – He’s A Hero / City Lights
Aufnahmejahr: 1978
Dieses lange Zeit vergriffene Album, das Dr. John in einem für ihn etwas ungewohnten Kontext präsentiert, ist ein wahres Juwel, das nur eingfleischten Fans des singenden Pianisten bekannt ist. Produzent Tommy LiPuma stellte dem Protagionisten für diese Aufnahme eine ausgezeichnet groovende, jazzerfahrene Band mit Keyboarder Richard Tee, den Gitarrist John Tropea und Hugh McCracken, Bassist Will Lee und Drummer Steve Gadd zur Seite sowie eine Horn-Section mit u.a. David Sanborn und Ronnie Cuber zur Seite. Darüber hinaus betraute LiPuma den legendären Claus Ogerman damit, Streicherarrangements für “City Lights” zu schreiben. Der alte Funk New Orleanser Schule wurde so mit einem samtenen Schleier überzogen, der ihn in einem neuen Licht erscheinen läßt.
The Brecker Brothers – Return Of The Brecker Brothers
GRP 06025 176 8651
Musiker: Randy Brecker – trumpet, flugelhorn & vocals / Michael Brecker – tenor & soprano saxes, keyboards, synthesizers & arrangements / David Sanborn – alto sax / Robbie Kilgore – piano, Fender Rhodes, bass & arrangements / George Whitty – piano, Fender Rhodes, keyboards & arrangements / Maz – keyboards, drum programming & arrangements / Dean Brown & Mike Stern – guitars / Armand Sabal-Lecco – basses, percussion, drums, vocals & arrangements / Max Risenhoover – bass, drums, cymbals, drum programming, sequencing & arrangements / James Genus & Will Lee – basses / Dennis Chambers – drums / Don Alias & Bashiri Johnson – percussion / Jason Miles – arrangements / Will Lee & Malcolm Pollack – background vocals
Songs: Song For Barry / King Of The Lobby / Big Idea / Above & Below / That’s All There Is To It / Wakaria (What’s Up?) / On The Backside / Sozinho (Alone) / Spherical / Good Gracious / Roppongi
Aufnahmejahr: 1992
Die Brecker Brothers Band, die stets mit Stars wie David Sanborn, George Duke, Don Grolnick und Will Lee gespickt war, galt in der Zeit von 1975 bis 1980 als eine der besten Fusion-Bands der Welt. 1992, zwölf Jahre nach ihrer Auflösung, meldete sich das All-Star-Ensemble mit dem Album “Return Of The Brecker Brothers” wieder zurück. Zu den Mitspielern gehörten neben einigen Veteranen nun auch Stars der jüngeren Fusion-Generation wie Gitarrist Mike Stern, Bassist James Genus und Schlagzeuger Dennis Chambers. Musikalisch knüpften die Brecker Brothers zum einen wieder an dem “funky sound” an, der sie in der zweiten Hälfte der 70er Jahre so populär gemacht hatte, bezogen aber andererseits auch verstärkt Stilelemente der sogenannten Weltmusik ein.
Willie Bobo – Bobo Motion
Verve 06025 176 8573
Musiker: Willie Bobo – percussion & vocals / Sonny Henry – guitar & arrangements / Bert Keyes – arrangements / other musicians unknown
Songs: Up, Up & Way / Ain’t That Right / Midnight Sun / Cute / I Don’t Know / Tuxedo Junction / Evil Ways / Show Me / Black Coffee / Night Walk / La Bamba
Aufnahmejahr: 1967
Mit seinen Verve-Alben “Spanish Grease”, “Uno, Dos, Tres 1–2−3”, “Feelin' So Good” und “Juicy” und einer so nie zuvor gehörten Mischung aus Jazz-, Latin-, Pop- und Soulmusik sorgte der Perkussionist Willie Bobo in der zweiten Hälfte der 60er Jahre für Furore. Sein Meisterwerk legte er aber erst 1967 mit “Bobo Motion” vor, auf dem er sich musikalisch kompakter und zugleich abwechslungsreicher denn je zuvor präsentierte. Zu den Highlights zählen zweifellos Bobos Interpretationen von “Evil Ways” (noch bevor Carlos Santana das Stück zum internationalen Hit machte), “Black Coffee”, “Midnight Sun” und “La Bamba”. Ein Album, das in keiner Latin-Sammlung fehlen darf!
Stan Getz – Sweet Rain
Verve 06025 176 8660
Musiker: Stan Getz – tenor sax / Chick Corea – piano / Ron Carter – bass / Grady Tate – drums
Songs: Litha / O grande amor / Sweet Rain / Con Alma / Windows
Aufnahmejahr: 1967
“Sweet Rain” gilt allgemein als eines der besten Alben des Tenorsaxophonisten Stan Getz und führt dennoch seit jeher so etwas wie ein Schattendasein. Aufgenommen hatte es Getz nämlich im Anschluß an seine ungemein populäre Bossa-Nova-Phase mit einer jungen Band, die sich den Jazzidealen der revolutionären 60er Jahre verpflichtet hatte. Durch das Zusammenspiel mit Pianist Chick Corea, Bassist Ron Carter und Schlagzeuger Grady Tate wurde Getz zu neuen solistischen Höhenflügen inspiriert und konnte wesentlich befreiter und freier aufspielen als in den vorausgegangenen Jahren. Ein absoluter Klassiker!
Maynard Ferguson – Octet
EmArcy/Verve 06025 176 8571
Musiker: Maynard Ferguson & Conte Candoli – trumpets / Milt Bernhart – trombone / Herb Geller – alto sax / Georgie Auld – tenor sax / Bob Gordon – baritone sax / Ian Bernhard – piano / Red Callender – bass / Shelly Manne – drums / Bill Holman – arrangements
Songs: Finger Snappin' / My New Flame / Autumn Leaves / Inter-Space / 20 Rue De Madrid / Super-G / What Was Her Name / Yeah
Aufnahmejahr: 1955
Der Trompeter und Bigband-Leader Maynard Ferguson war stets für seine druckvolle Musik und seine strahlenden Soli bekannt. Auf dieser Aufnahme aus dem Jahre 1955 präsentierte er sich zur Abwechslung mal mit einem Oktett, das allerdings ähnlich kraftvoll agiert wie Maynards Bigbands. Angetrieben von einer Rhythmusgruppe mit Pianist Ian Bernhard, Bassist Red Callender und Drummer Shelley Manne fetzen Ferguson und die anderen Bläser (Trompeter Conte Candoli, Posaunist Milt Bernhart, Altsaxophonist Herb Geller, Tenorsaxophonist Georgie Auld und Baritonsaxophonist Bob Gordon) hier durch ein sehr farbenprächtiges Programm. Die Arrangements schrieb kein Geringerer als Bill Holman.