Es ist nicht so, dass Alice McLeod nicht schon eine Karriere gehabt hätte, bevor sie
John Coltrane kennenlernte und heiratete. Professionelle Erfahrungen hatte die
Bud-Powell-Schülerin in den frühen 1960er Jahren u.a. schon an der Seite von anderen Größen wie
Lucky Thompson, Kenny Burrell und
Terry Gibbs gesammelt.
Dann lernte sie Coltrane kennen und übernahm später den Pianistenstuhl von
McCoy Tyner, als dieser 1965 aus dem Quartett des Saxophonisten ausstieg. Alben unter eigenem Namen begann
Alice Coltrane (1937–2007) allerdings erst nach dem Tod ihres Mannes zu machen.
Auf die ersten Platten, die sie für Coltranes letztes Label Impulse Records mit kleineren Ensembles aufgenommen hatte, folgte eine Trilogie mit orchestralen Werken, die den Rahmen des Jazz sprengten: zwei Alben dieser Trilogie waren “Universal Consciousness” (1971) und “Lord Of Lords” (1972), die nun hier zusammen auf CD neu herauskommen. Komplettiert wurde die Trilogie durch “World Galaxy” (1972).
Alice Coltrane, so schrieb Ashley Kahn in seinem Buch
“Impulse – Das Label, das Coltrane erschuf”, “machte die Musik, die er [John Coltrane] geliebt hatte – indische Ragas, Hindugesänge, Strawinsky -, zu einem Teil ihrer eigenen kaleidoskopischen Anschauung.” Und “Universal Consciousness” war laut Kahn “ihr erster Versuch, all die Klänge und Stile zu vereinen, die sie sich in den neun Jahren seit der ihr Leben verändernden Begegnung mit John Coltrane 1962 angeeignet hatte”.
Anlässlich des
50. Jubiläums des Impulse-Labels wurden die beiden Klassiker “Universal Consciousness” und “Lord Of Lords” jetzt innerhalb der neuen
IMPULSE 2-ON−1-Serie zusammen auf einer Midprice-CD veröffentlicht. Beide Alben wurden neu digital remastert, die kompletten LP-Artworks sind im farbigen Booklet reproduziert.