Im November 2019 trat der Saxofonist
Charles Lloyd im Duo mit dem Pianisten
Gerald Clayton erstmals in dem für seine “Akustik und intime Konzertatmosphäre hochgelobten” (Jazzthing)
Pierre Boulez Saal in Berlin auf. Die Performance stieß beim Publikum und den Veranstaltern auf so große Begeisterung, dass für den Dezember des darauffolgenden Jahres gleich zwei Konzerte mit dem Trio
Sangam geplant wurden, das der Saxofonist seit über 15 Jahren mit dem indischen Tabla-Virtuosen
Zakir Hussain und Schlagzeuger
Eric Harland bildet. Wegen der anhaltenden Coronavirus-Pandemie mussten die Auftritte bedauerlicherweise abgesagt werden. Das brachte
Piotr Turkiewicz, den Kurator der Konzertreihe “Improvisierte Musik und Jazz”, auf die Idee, Lloyds Ehefrau
Dorothy Darr, eine Malerin und Videokünstlerin, mit einem Filmportrait von dem Saxofonisten zu beauftragen. Über mehrere Monate hinweg filmte Darr mit iPhone- und Lumix-Kameras sowie einem tragbaren Zoom-Recorder den für seine Zurückgezogenheit bekannten Künstler während der gemeinsamen Isolation im Haus des Paares in Santa Barbara, Kalifornien. Der einstündige Film mit dem Titel “
Love Longing Loss – At Home with Charles Lloyd During a Year of the Plague” bietet sehr persönliche Einblicke in das künstlerische Schaffen und Leben von Charles Lloyd. Der Saxofonist reflektiert u.a. über Einsamkeit, Widerstand, soziale Gerechtigkeit und seine indigenen Vorfahren, erzählt aber auch von seinen musikalischen Soloexkursen. Der englischsprachige Film ist mit deutschen Untertitel versehen und kann nun einen ganzen Monat lang gratis
auf der Internetseite des Pierre Boulez Saals gestreamt werden.