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Unterhaltsamer Geniestreich – Das Album ‘Crazy Blues’ von China Moses und Raphaël Lemonnier

China Moses, Raphael Lemonnier
China Moses, Raphael Lemonnier© Benoit Peverelli
24.01.2013
Über Jahre hinweg haben China Moses und Raphaël Lemonnier erfolgreich getrennte Karrieren verfolgt. Während Dee Dee Bridgewaters Tochter als Rhythm’n’Blues-Sängerin reüssierte, etablierte sich Lemonnier als vielseitiger Jazzpianist. Dass sich ihre Wege in der promisken Pariser Musikszene, in der Jazzer, HipHopper, Funk- und Rhythm’n’Blues-Musiker kaum Berührungsängste kennen, eines Tages kreuzen würden, überrascht einen dennoch nicht. Aus ihrem ersten Aufeinandertreffen resultierte 2009 das Album “This One’s For Dinah”, eine wunderbare Hommage an ihr gemeinsames Idol Dinah Washington. Jetzt haben China Moses und Raphaël Lemonnier unter dem Titel “Crazy Blues” ein neues Projekt aufgenommen. Diesmal zollen sie legendären Sängerinnen des Blues und Soul Tribut, die China Moses seit geraumer Zeit fasziniert haben: dazu gehören Mamie Smith, Helen Humes, Lil Green und Ma Rainey, aber auch Esther Phillips, Nina Simone, Janis Joplin, Etta James, Ann Peebles und Donna Summer. Sowie natürlich Dinah Washington.
Um Vergleichen mit den Originalen aus dem Weg zu gehen, bemühten sich China Moses und Raphaël Lemonnier, den Kompositionen durch die Arrangements einen innovativen Dreh zu geben. So peppen sie beispielsweise den Lil-Green-Klassiker “Why Don’t You Do Right?” durch eine fetzige Hornsection auf, während bei Dinah Washingtons “You’re Crying” ein sehr modern klingendes Streicherensemble zum Einsatz kommt. Zu den Album-Highlights gehören zweifelos Chinas Duette mit Sly the Mic Buddah a.k.a. Sly Johnson von der französischen Rap-Gruppe Saïan Supa Crew (in Esther Phillips’ “Cherry Wine”) und dem britischen Sänger Hugh Coltman (in “Closing Time”).
Durch ihre erfrischenden Interpretationen gehen China Moses und Raphaël Lemonnier zwar auf wohltuende Distanz zu den Orignalaufnahmen der präsentierten Songs, bewahren aber zugleich deren eigentlichen Geist. Mit “Crazy Blues” ist ihnen so nach “This One’s For Dinah” ein noch größerer und durch und durch unterhaltsamer Geniestreich gelungen.

Sehen Sie hier ein Video der Recording-Sessions:

China Moses “Crazy Blues” – Acoustic: