Coleman Hawkins | Aktuelle News und Rezensionen

Rezensionen von Coleman Hawkins

Coleman Hawkins – Der Urvater der modernen Saxophonsolisten
Einem Jazzfan Coleman Hawkins vorstellen zu wollen, ist wie das bekannte “Eulen nach Athen tragen”. Denn natürlich kennt ein jeder diesen stilbildenden Tenorsaxophonisten, der von vielen seiner Instrumentalkollegen und Jazzfachleuten gar als den Urvater aller Saxophonsolisten bezeichnet wird. Seine Blütezeit hatte Hawkins, dessen Akkord- und Harmoniewissen enzyklopädisch war, zwischen 1925 bis 1965. In all diesen Jahrzehnten gelang es ihm immer modern und frisch zu klingen, obwohl er neuen musikalischen Trends nie hinterherhechelte. Im August 1962 trat er mit seinem Quartett sowie Trompeter Roy Eldridge und Altsaxophonist Johnny Hodges an ein paar Tagen im New Yorker Village Gate auf, um Material für zwei legendäre Live-Alben einzuspielen: “Hawkins! Alive! At The Village Gate!” und “Hawkins! Eldridge! Hodges! Alive! At The Village Gate!”. In der “JAZZPLUS”-Reihe werden die beiden Alben nun zusammen auf einer CD wiederveröffentlicht. Während Hawkins mit Roy Eldridge seit Mitte der 1950er Jahre häufig ein Team gebildet hatte, traf er mit dem ehemaligen Ellington-Saxophonisten Johnny Hodges nur selten zusammen. Bei ihrer gemeinsamen Session im Village Gate liefen alle drei zu Höchstform auf und brannten in den beiden Standards “Satin Doll” und “Perdido” sowie dem von Hawkins und Hodges geschriebenen Original “The Rabbit In Jazz” ein solistisches Feuerwerk nach dem anderen ab. Begleitet wurden sie mehr als kompetent von Pianist Tommy Flanagan, Bassist Major Holley und Schlagzeuger Eddie Locke, den Musikern von Hawkins’ festem Quartett, mit denen der Tenorsaxophonist einen Monat später noch einen weiteren Klassiker für Bob Thieles Impulse-Label aufnehmen sollte: das Bossa-Album “Desafinado”. Als Produzent Creed Taylor “Hawkins! Eldridge! Hodges! Alive! At The Village Gate!” für die Nachwelt aufzeichnen ließ, schnitt er auch gleich das Material für ein zweites Verve-Album von Hawkins mit. Auf dem ist der Tenorsaxophonist im Quartett mit Tommy Flanagan, Major Holley und Eddie Locke zu hören. Und wie bei der Session mit Eldridge und Hodges, interpretieren Hawkins und seine Mitspieler auch diesmal nur ein paar Titel (“All The Things You Are”, “Joshua Fit The Battle Of Jericho”, “Mack The Knife” und “Talk Of The Town”), dafür aber in aller Ausführlichkeit. Die CDs der “JAZZPLUS”-Serie bieten jeweils zwei Originalalben eines Künstlers auf einer CD. Aber auch die anderen Aspekte der preiswerten Edition, die Einspielungen für legendäre Jazzlabels wie Verve, Mercury, Prestige, Riverside u.v.a. präsentiert, können sich sehen und hören lassen: Alle Aufnahmen wurden neu digital von den Originalbändern remastert, viele Alben erscheinen hier erstmals auf CD oder waren lange nicht mehr erhältlich. Außerdem beinhalten die Booklets komplette Faksimiles der beiden Original-LP-Artworks, sowie natürlich alle diskographischen Angaben zu den Aufnahmen.
vor 12 Jahren
Coleman Hawkins
Duke Ellington und die beiden Tenor-Giganten – Impulse 2-on−1
“Bob Thiele wird gelächelt haben, als er sich der Poesie bewusst wurde, die in seinem Plan steckte, diese beiden Platten aufzunehmen”, schrieb Ashley Kahn in seinem Buch “Impulse! Das Label, das Coltrane erschuf”. “Niemand Geringeren als den weltweit bedeutendsten Komponisten des Jazz wollte er mit den beiden Männern zusammenbringen, die 1963 das Alpha und Omega des Jazzsaxophons darstellten.” Entstanden sind bei den beiden Sessions im August und September 1963 die für Impulse-Verhältnisse ungewöhnlich dröge betitelten Alben “Duke Ellington Meets Coleman Hawkins” und “Duke Ellington & John Coltrane”. “Vor zwanzig Jahren”, erinnerte sich Coleman Hawkins (1905–69) in den Linernotes zum ersten Album, “ist Duke Ellington einmal zu mir gekommen und hat mir gesagt: ‘Weißt du, ich möchte, dass du eine Platte mit mir aufnimmst, und dafür werde ich dir extra ein Stück schreiben.’ ‘Fein’, hab ich gesagt, ‘von mir aus gerne!’… Aber wir haben es nie geschafft, obwohl wir immer mal davon sprachen, wenn wir uns zufällig begegneten.” Bis Thiele ihnen schließlich die Gelegenheit verschaffte. Das Stück, das Ellington eigens für Coleman “Bean” Hawkins geschrieben hatte, war “Self-Portrait (Of The Bean)”. Und es war natürlich Bestandteil des Repertoires, das die beiden Protagonisten mit Ellington-Musikern wie Johnny Hodges, Harry Carney, Ray Nance und Lawrence Brown einspielten.
vor 13 Jahren
Coleman Hawkins