Duke Ellington und die beiden Tenor-Giganten – Impulse 2-on−1
“Bob Thiele wird gelächelt haben, als er sich der Poesie bewusst wurde, die in seinem Plan steckte, diese beiden Platten aufzunehmen”, schrieb Ashley Kahn in seinem Buch “Impulse! Das Label, das Coltrane erschuf”. “Niemand Geringeren als den weltweit bedeutendsten Komponisten des Jazz wollte er mit den beiden Männern zusammenbringen, die 1963 das Alpha und Omega des Jazzsaxophons darstellten.” Entstanden sind bei den beiden Sessions im August und September 1963 die für Impulse-Verhältnisse ungewöhnlich dröge betitelten Alben “Duke Ellington Meets Coleman Hawkins” und “Duke Ellington & John Coltrane”. “Vor zwanzig Jahren”, erinnerte sich Coleman Hawkins (1905–69) in den Linernotes zum ersten Album, “ist Duke Ellington einmal zu mir gekommen und hat mir gesagt: ‘Weißt du, ich möchte, dass du eine Platte mit mir aufnimmst, und dafür werde ich dir extra ein Stück schreiben.’ ‘Fein’, hab ich gesagt, ‘von mir aus gerne!’… Aber wir haben es nie geschafft, obwohl wir immer mal davon sprachen, wenn wir uns zufällig begegneten.” Bis Thiele ihnen schließlich die Gelegenheit verschaffte. Das Stück, das Ellington eigens für Coleman “Bean” Hawkins geschrieben hatte, war “Self-Portrait (Of The Bean)”. Und es war natürlich Bestandteil des Repertoires, das die beiden Protagonisten mit Ellington-Musikern wie Johnny Hodges, Harry Carney, Ray Nance und Lawrence Brown einspielten.