Jacob Collier | News | Ende gut, alles gut: Eine globale Ode an die Kraft der menschlichen Stimme 

Ein farbenfroher, schillernder König! Als solchen titulierte der US-amerikanische Rolling Stone vor wenigen Wochen Jacob Collier. Was war passiert? Bei der 66. Grammy-Verleihung hatte der modebewusste Brite mit einem leuchtend pinken Rollkragenpullover und einem aus wilden Mustern zusammengepatchten Anzug anderen Stars auf dem roten Teppich elegant die Schau gestohlen. Aufsehen erregte der 29-Jährige bei der Veranstaltung, bei der er seinen nunmehr sechsten Grammy für eine Zusammenarbeit mit dem Vokalquartett säje erhielt, aber auch als wunderbar einfühlsamer Begleitpianist der Singer-Songwriter-Legende Joni Mitchell.

So farbenfroh und schillernd, so modisch und zugleich tollkühn wie Jacobs Grammy-Outfit ist auch sein neuestes Album “Djesse Vol 4”. Mit ihm schließt der Sänger und Multiinstrumentalist auf fulminante Weise ein 2018 begonnenes Projekt ab, das ihn musikalisch um die ganze Welt geführt hat. Im Verlauf dieser epischen Reise traf er mit Dutzenden namhaften Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Genres und Kulturen zusammen, um seinen “großen Traum von einem kollaborativen Vierfach-Album” zu verwirklichen. Auf der umfangreichen Gästeliste von “Djesse Vol. 4” befinden sich diesmal u.a. Camilo, Shawn Mendes, John Mayer,  Madison Cunningham, Lizzy McAlpine, Brandi Carlile, John Legend, Anoushka Shankar, Stormzy, Steve Vai und Chris Martin von Coldplay.

“Der 29-jährige Brite hat eine überbordende Kreativität”, schreibt Gunnar Herbst im Stern über das neue Album, “und er besitzt das Können, sie auszuleben. Während andere sich mühsam an Melodie und Rhythmus und immer gleichen Harmonien abarbeiten, gelingen Collier Popsongs, die den Zuhörer unter Strom setzen. Es sind Reisen eines Hochbegabten.”

Obwohl “die Kraft der menschlichen Stimme” eindeutig im Mittelpunkt des Albums steht (es gibt sogar einen Chor mit den Stimmen von über 100.000 Konzertbesuchern zu hören!), bietet es auch  aufregende Instrumentalpassagen und -soli. Sowie natürlich jede Menge bis ins kleinste Detail ausgetüftelte, brillante Arrangements, bei denen er oft scheinbar gegensätzliche Stilelmente miteinander verschmilzt: von intimem Singer-Songwriter-Folk über Rhythm’n’Blues, Hip-Hop, Pop, lateinamerikanische und indische Musik bis hin zu krachendem Rock und bombastischen Orchestereinlagen. Es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass Jacob Collier seine bislang sechs Grammys allesamt in der Kategorie “Beste Instrumental- und Vokalarrangments” erhalten hat, und jeweils einen davon für die drei vorausgegangenen “Djesse”-Alben.