Peggy Lee | News | Hin- und hergerissen zwischen Pop und Jazz - Gesangs-Ikone in Höchstform

Hin- und hergerissen zwischen Pop und Jazz – Gesangs-Ikone in Höchstform

“Norma Deloris Egstrom From Jamestown, North Dakota” ist eines der populärsten Alben der Sängerin Peggy Lee. Zum 50-jährigen Jubiläum der Aufnahme erscheint es nun in einer Deluxe-Edition auf CD.
Peggy Lee
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09.11.2022
Die 2002 mit 81 Jahren verstorbene Peggy Lee galt als die “Königin der US-amerikanischen Popmusik” und war zugleich eine der ganz großen Gesangsstilistinnen des Jazz. Anders als die meisten ihrer Kolleginnen interpretierte sie aber nicht nur die Werke anderer Autoren, sondern schrieb auch mehr als 270 eigene Songs. Für letztere wurde Peggy Lee 1999 in die Songwriter Hall of Fame aufgenommen. Eine der von ihren Fans bis heute am meisten geliebten Aufnahmen war “Norma Deloris Egstrom From Jamestown, North Dakota”. Es war Lees vierzigstes und zugleich letztes Album für Capitol Records. Und dieser Umstand schien die Sängerin, die bei der ikonischen Plattenfirma 30 Jahre zuvor ihre erste Single veröffentlicht hatte, extra beflügelt zu haben.
Der ungewöhnliche Titel des Albums erinnerte das Publikum noch einmal an die Herkunft des Stars: denn Peggy Lee war 1920 in Jamestown, North Dakota als Norma Delores Egstrom zur Welt gekommen. Zum 50-jährigen Jubiläum der Aufnahme erscheint “Norma Deloris Egstrom From Jamestown, North Dakota” nun in einer Deluxe-Edition auf CD, die neben den zehn Stücken des ursprünglichen Albums noch sieben Bonus-Tracks enthält.
“Norma Deloris Egstrom From Jamestown, North Dakota” bietet zeitlose Klassiker aus den beiden musikalischen Lagern, in denen sich Peggy Lee ihr Leben lang getummelt hatte. Aus der Feder des stilistisch ungemein vielseitigen Songwriters und Pianisten Leon Russell stammten die beiden zeitgenössischen Hits “A Song For You” und “Superstar”, während Louis Armstrongs Just For A Thrill”, Harry Warrens “The More I See You” und Sammy Fains “I’ll Be Seeing You” wie ein Rückgriff auf das Repertoire wirken, das Peggy Lees in ihrer Anfangszeit als Jazzsängerin bevorzugte.
Fünf dieser Nummern gibt es als Bonus-Tracks zudem in alternativen Versionen zu hören. Komplettiert wird die Deluxe-Edition des Albums durch den für den Zeichentrickfilm “Snoopy, Come Home” geschriebenen Song “It Changes”, der bei derselben Session aufgenommen worden war, und das Titellied des Films “Pieces Of Dreams”, das 1971 als bester Filmsong für einen Oscar und einen Golden Globe nominiert war. Zu den Musikern, die Peggy Lee bei den Aufnahmen begleiteten, gehörten Cracks wie die Gitarristen Larry Carlton und Louis Shelton, Pianist Michael Omartian, Perkussionist Victor Feldman und Schlagzeuger Earl Palmer.
Der Deluxe-Edition liegt ein 23-seitiges Booklet mit Anmerkungen des Peggy-Lee-Spezialisten Iván Santiago bei. Zu Wort kommen in dem Booklet, das auch bisher unveröffentlichte Fotos von den Sessions enthält, außerdem drei Leute, die 1972 maßgeblich an der Entstehung des Albums mitgewirkt hatten: der Produzent Tom Catalano (Neil Diamond, Anne Murray), der Arrangeur und Pianist Artie Butler (Louis Armstrong, Barry Manilow, Dionne Warwick) sowie Lees Manager Brian Panella.