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Back To Blue: Fünf neue essentielle Blue-Note-Klassiker auf Vinyl

Herbie Hancock - Speak like A Child
Herbie Hancock - Speak like A Child
03.09.2014
Anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums veröffentlicht das Label Blue Note nach und nach ingesamt 100 essentielle Jazzalben aus seinem Katalog auf Vinyl wieder. Jeden Monat erscheinen fünf dieser Alben auf 180 Gramm schwerem, audiophilem Vinyl; vorwiegend historische Aufnahmen, aber auch ein paar jüngere Werke, die sich noch auf dem Weg befinden, zu Klassikern zu reifen. Diesmal erscheinen in der Reihe Lou Donaldsons “Lush Life”, Bud Powells “The Amazing Bud Powell Vol. 1”, Wayne Shorters “JuJu”, Herbie Hancocks “Speak Like A Child” und Terence Blanchards “Flow”.
Lou Donaldson – Lush Life
Das richtige Album, nur leider zur falschen Zeit. So könnte man Lou Donaldsons 1967 aufgenommenes “Lush Life” auf den Punkt bringen. Die Jazzszene befand sich im Umbruch und das gefühlvolle Album wiederlief einfach sämtlichen Trends. Und so sollte es 13 Jahre in den Blue-Note-Archiven schlummern, bis es 1980 erstmals in Japan und noch später international veröffentlicht wurde. Dies ist umso erstaunlicher, als Donaldson in Freddie Hubbard, Wayne Shorter, McCoy Tyner und Ron Carter einige der “heißesten” Jazzmusiker der 1960er zur Seite hatte. Heute gilt “Lush Life” als ein geradezu mustergültiges Balladenalbum.
Bud Powell – The Amazing Bud Powell Vol. 1
“The Amazing Bud Powell” ist nach Ansicht vieler Jazzkritiker das bedeutendste Album des Bebop-Pioniers und Pianisten Bud Powell. Es enthält zwei Aufnahmesessions aus den Jahren 1949 und 1951. Die eine machte Powell mit einem All-Star-Quintett, das Fats Navarro, Sonny Rollins, Tommy Potter und Roy Haynes featurete, die andere im Trio mit Curley Russell und Max Roach sowie solo. Auf “The Amazing Bud Powell” stellte der Pianist erstmals seine heute berühmte Komposition “Un poco loco” vor, die als ein frühes Beispiel für den Panafrikanismus im Jazz gilt.
Wayne Shorter – JuJu
Dass Wayne Shorter 1964 ständig mit John Coltrane verglichen wurde, hatte verschiedene Gründe. Zum einen hatte er damals – nach einem kurzen Intermezzo von Sonny Stitt – die Nachfolge Coltranes im Quintett von Miles Davis angetreten. Zum anderen “lieh” er sich Coltranes fantastische Rhythmusgruppe (Pianist McCoy Tyner, Bassist Reggie Workman und Drummer Elvin Jones) für die Aufnahme von “Night Dreamer” und “JuJu” aus, seine beiden ersten Soloalben für Blue Note. Und da Shorter bei Coltrane studiert hatte, war dessen Einfluss natürlich auch im Spiel und sogar in den durchweg eigenen Kompositionen unüberhörbar.
Herbie Hancock – Speak Like A Child
Nachdem Herbie Hancock zwischen 1962 und 1965 seine ersten fünf wegweisenden Soloalben für Blue Note eingespielt hatte, richtete er seinen Fokus eine Zeit lang auf die Arbeit im Miles Davis Quintet und das Komponieren von Filmmusik. Erst 1968 legte er bei Blue Note sein sechstes Soloalbum vor. Mit “Speak Like A Child”, eingespielt mit Bassist Ron Carter und Schlagzeuger Mickey Roker (für eine Nummer um ein Bläsertrio verstärkt wurde), knüpfte er laut eigener Aussage “hinsichtlich der Verwendung einfacher, singbarer Melodien” an den Vorgänger “Maiden Voyage” an. “Ich habe seit langem versucht, an meinem Swing zu arbeiten”, meinte er damals. “Und von allen Alben, die ich gemacht habe, ist dies das swingendste.”
Terence Blanchard – Flow
Herbie Hancock hat im Laufe seiner langen Karriere nur wenige Alben anderer Künstler produziert. Eine dieser seltenen Ausnahmen machte er 2004 bei Trompeter Terence Blanchards zweitem Blue-Note-Album “Flow”, das prompt für einen Grammy nominiert wurde. Blanchard ist hier mit einer aufregenden jungen Band zu hören, deren Mitglieder danach fast durchweg eigene Soloalben für Blue Note aufnehmen konnten: Keyboarder Aaron Parks, Saxophonist Brice Winston, Gitarrist/Vokalist Lionel Loueke, Bassist Derrick Hodge und Schlagzeuger Kendrick Scott. Hancock und Sängerin Gretchen Parlato gastierten außerdem bei jeweils zwei Nummern.
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