Eigentlich war klar, dass das eines Tages kommen musste, denn es passt perfekt ins Bild. Seit bald zwei Jahrzehnten bricht der amerikanische Trompeten-Genius Wynton Marsalis die Lanze für die afroamerikanischen Ursprünge des Jazz. Als einer der Wortführer des Neotraditionalismus, Chef des Jazz Departments im New Yorker Lincoln Center und darüber hinaus hervorragender Musiker in verschiedenen Disziplinen liegt ihm nachhaltig an der Wahrung der Historie im Sinne ureigener kultureller Identifikation. Und so ist es nur konsequent, dass Marsalis nun als Produzent hinter einem Doku-Spielfilm über die Darstellung der mythischen Gestalt des frühen Jazz schlechthin wacht.
Denn “Bolden!” beschäftigt sich mit Buddy Bolden, dem legendären Trompeter aus New Orleans, der um 1900 bereits als musikalischer Visionär die Grundlagen für die Entwicklung des Jazz gelegt haben soll. So wirklich viel weiß man über ihn gar nicht, es existiert gerade mal ein verschwommenes Foto des jung gestorbenen Helden, dafür aber ranken sich viele Geschichten um Bolden, die nun eben aufgearbeitet werden sollen. Die Hauptrolle dieses Biopics übernimmt Anthony Mackie (“She Hate Me”, “Million Dollar Baby”), als Regisseur ist Dan Pritzker, unterstützt von Vilmos Zsigmond, mit ihm Boot. Gedreht wird zur Zeit in New Orleans und North Carolina, Kinostart wird irgendwann im kommenden Jahr sein