Der in Tel Aviv geborene Pianist gehört zur Spitzenklasse der neuen Jazz-Generation. Sein demnächst erscheinendes neues Album wird eine Rückkehr zum klassischen Trio-Format.
Yaron Herman Trio - Songs Of The DegreesHamza
11.01.2019
“Trio, das ist Freiheit mit Einschränkungen!”, meint Yaron Herman. Für ihn stellt es ein paradoxes Vergnügen dar, nach acht Jahren wieder zu dem von so vielen Jazz-Pianisten favorisierten klassischen Trio-Format zurückzukehren. Nach zwei Blue-Note-Alben, auf denen der Pianist Ambient-Elemente, Vocals und moderne Songstrukturen in seine Musik integriert hat, kehrt er nun zu seinen Wurzeln zurück.
“Just Being”, ein Titel aus seinem am 15.2. erscheinenden neun Album “Songs Of The Degrees”, kann schon jetzt als Appetitmacher gehört werden. Das Album ist, wie der Titel bereits nahelegt, eine Sammlung neuer Herman-Kompositionen. “Im Trio-Format ist es nicht so einfach, neue Dinge zu kreieren”, gesteht Herman. Doch als Musiker, der die Herausforderung liebt, schrecken ihn Einschränkungen keineswegs ab, sondern beflügeln seine Kreativität offensichtlich.
Der 1981 geborene Pianist begann erst mit sechzehn Jahren ernsthaft Klavier zu spielen, nachdem eine Verletzung seine eigentlich angestrebte Sportkarriere frühzeitig beendet hatte. Mit 19 Jahren ging er nach Boston, um am Berklee College of Music zu studieren, zog aber schon bald nach Paris weiter, um dort in die Jazzszene einzutauchen. Bei einem Wettbewerb im Rahmen des La Défense Jazz Festivals begeisterte Yaron Herman das Publikum mit einem außerordentlich eklektischen Repertoire, das neben Jazzstandards auch Stücke von Björk, Gabriel Fauré und Britney Spears sowie ein paar israelische Lieder enthielt. Sein Klavierspiel reflektiert Vorbilder wie Keith Jarrett, Brad Mehldau, Lennie Tristano und Paul Bley, und trägt diese musikalische Sprache mutig in neue Soundlandschaften. Vor seinem Blue-Note-Debüt “Everyday” (2015) stach Herman vor allem durch zwei Alben hervor, die er für das deutsche Label ACT Music aufnahm: “Follow The White Rabbit” (2010) und “Alter Ego” (2012).