Die dritte Station der Solo-Piano-Serie bildet
Paul Bleys magisches Balladen-Album “
Open To Love” mit Musik von
Carla Bley, Annette Peacock und Bley selbst.
Keith Jarrett hat das Solokonzept bereits auf die Bühne übertragen, wo er ausschließlich improvisiert und neue Formen entstehen lässt. Branchenkenner warnen ECM, eine Tripel-LP seiner Stream-of-Consciousness-Musik wäre “kommerzieller Selbstmord”, doch “
Concerts Bremen-Lausanne” erweist sich mit über einer halben Million verkaufter Exemplare und einem Sack voller Musikpreise als durchschlagender Erfolg. Jarrett taucht auch als Sideman auf
Paul Motians “
Conception Vessel” auf, dem ersten eigenen Album des idiosynkratischen Ex-Bill-Evans-Schlagzeugers.
Jan Garbarek stellt auf dem Ayler-esken, von Arild Andersen fertiggestellten “
Triptykon”, das erstmals Anklänge an norwegische Volksmusik aufweist, einen neuen finnischen Drummer namens Edward Vesala vor. Für “
Conference Of The Birds” stellt
Dave Holland seine Traumbesetzung zusammen; mit Sam Rivers und Anthony Braxton sind zwei der wichtigsten Vertreter des New Jazz dabei.
Ralph Towner präsentiert mit “
Trios/Solos” ein spannendes Album, auf dem die vier Mitglieder seiner Band Oregon (Towner, Glen Moore, Collin Walcott, Paul McCandless) nie alle gleichzeitig zu hören sind.
Einflussreichste ECM-Veröffentlichung des Jahres dürfte “
Crystal Silence” von
Gary Burton und
Chick Corea sein. Der Titel, mit seinen Assoziationen an kristallene Klarheit und weite Klangräume, ist Programm und wirft nicht nur Licht auf ein sehr subtiles Musikstück und die Methodik eines neuen Duos, sondern auch auf ECMs Produktionsphilosophie.
“
Rutya and Daitya”, das Duoalbum von Keith Jarrett und
Jack DeJohnette, erhält den Swing Journal Production Award.