Mit
Arvo Pärts “Tabula Rasa” wird die
ECM New Series aus der Taufe gehoben. Presse und Öffentlichkeit zeigen sich berührt von der Reinheit und Schlichtheit der Pärtschen Kompositionen und den engagierten Beiträgen einer außergewöhnlichen Besetzung, darunter
Keith Jarrett und
Gidon Kremer auf “Fratres” und Kremer und Tatjana Grindenko mit Alfred Schnittke (präpariertes Piano) auf dem Titelstück. Dennis Russell Davies und Saulus Sondeckis dirigieren das Württembergische Staatsorchester Stuttgart und das Litauische Kammerorchester.
“Harmonium” präsentiert Musik von
John Adams, der am Ende des Jahrzehnts als einer der großen Komponisten Amerikas gefeiert wird.
Beginn der Zusammenarbeit mit Schauspieler
Bruno Ganz, der auf einer New Series-Veröffentlichung Gedichte von Hölderlin, Celan, René Char und anderen liest.
In der Abteilung “Jazz” erscheint ein Soloalbum von
Chick Corea – einige seiner “Children’s Songs” klingen allerdings wie Bartók-Miniaturen.
David Darling und Terje Rypdal, später eine Hälfte von
Ketil Bjørnstads Sea Quartet, sind auf “Eos” erstmals gemeinsam zu hören, während Barre Phillips, auch er zeitweiliger Rypdal-Mitarbeiter, mit “Call Me When You Get There” ein charakteristisch innovatives Solo-Bass-Album herausbringt. Phillips gastiert auch auf Alfred Harths “This Earth!”, dessen ungewöhnliche Besetzung von Paul Bley, Sängerin Maggie Nicols und Tabla-Spieler Trilok Gurtu komplettiert wird.
Michael Breckers Saxophon spielt eine tragende Rolle auf John Abercrombies “Night” und
Kenny Wheelers “Double Double You”.
Nach zehn Jahren als hoch geschätzter Sideman startet
Dave Holland mit “Jumpin’ In” eine Zweitkarriere als Bandleader – Kenny Wheeler, Julian Priester und der junge Saxophonist Steve Coleman unterstützen ihn dabei.
Pat Methenys letzte ECM-Aufnahmen sind das Bandalbum “First Circle” und “Rejoicing” mit Charlie Haden und Billy Higgins, der einstigen Rhythmussektion von Ornette Coleman – womit die Bühne für Methenys nächstes Projekt bereitet wäre.
Zum Jahresende schockiert der plötzliche Tod von
Collin Walcott (bei einem Busunfall in Ostdeutschland) die gesamte Improvisationsszene.