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Zum 80. Geburtstag von Eberhard Weber – das deutsche Basswunder

Am 22. Januar feierte der Bassist und Komponist Eberhard Weber seinen 80. Geburtstag. Das Forum Merzhausen ehrte ihn aus diesem Anlass am 25. Januar mit einer Hommage.
Eberhard Weber
Eberhard WeberRoberto Masotti / ECM Records
30.01.2020
Obwohl Eberhard Weber sein Instrument vor dreizehn Jahren nach einem Schlaganfall für immer aus der Hand legen musste, hallt dessen einzigartiger Sound – voll und rund, warm und singend – noch heute nach. Entwickelt hatte er ihn ab den frühen 1970ern auf einem eigens für ihn konzipierten fünf- und später sechssaitigen elektrischen Kontrabass. Obwohl Weber sich nie als extravaganter Solist oder Improvisator in den Vordergrund spielte, galt er vier Jahrzehnte lang nicht nur als einer der besten und markantesten Bassisten Europas, sondern der ganzen Welt.
Begonnen hatte der gebürtige Esslinger seine professionelle Laufbahn in den frühen 60er Jahren an der Seite des vor zwei Wochen verstorbenen Pianisten Wolfgang Dauner. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Dauners populärer Jazzrock-Band Et Cetera und stand dem Pianisten 1970 auch bei der Einspielung eines der allerersten ECM-Alben (“Output”, ECM 1006) zur Seite. Webers eigenes Debüt für das junge Münchener Label sollte drei Jahre später mit dem ikonischen Album “The Colours Of Chloë” erfolgen. In den anschließenden mehr als dreißig Jahren nahm Eberhard Weber für ECM Records noch elf Alben unter seinem Namen auf, darunter moderne Klassiker wie “Yellow Fields” (1976), “Fluid Rustle” (1979), “Later That Evening” (1982), das unbegleitete Soloalbum “Pendulum” (1993) und “Stages Of A Long Journey” (2007) . Nach seinem erzwungenen Rückzug erschienen außerdem noch die viel gepriesenen Alben “Résumé” (2012) und “Encore” (2015). Auf “Hommage à Eberhard Weber” zollten dem Bassisten 2015 schließlich alte Weggefährten wie Pat Metheny, Gary Burton und Jan Garbarek Tribut.
Darüber hinaus arbeitete Eberhard Weber im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen internationalen Jazzgrößen wie Baden Powell, Joe Pass, Hampton Hawes, Stéphane Grappelli, Mal Waldron und Ralph Towner zusammen. Außerdem gehörte er zeitweise dem United Jazz & Rock Ensemble an, in dem es zu einem Wiedertreffen mit Wolfgang Dauner kam. 1982 überraschte Weber die Jazzwelt, als er auf dem Album “The Dreaming” der britischen Sängerin und Songschreiberin Kate Bush mitwirkte. Diesem vielbeachteten und überaus gelungenen Seitensprung ins Pop-Fach sollten danach noch weitere folgen: denn auch Bushs “Hounds Of Love” (1985), “The Sensual World” (1989) und “Aerial” (2005) drückte Weber mit seinem unverkennbaren Sound seinen Stempel auf.
Anlässlich seines 80. Geburtstags ehrte das Forum Merzhausen den Künstler am 25. Januar mit einer besonderen Veranstaltung. Höhepunkt war ein Soloauftritt des schwedischen Bassisten Björn Meyer (bekannt durch Nik Bärtsch’s Ronin) sein, der 2017 mit “Provenance” sein erstes eigenes ECM-Album vorgelegt hat.
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