Die Heilige, die keine ist: Annie Lennox
Mit “A Christmas Cornucopia” ist Annie Lennox ein unerhört aufregendes Weihnachtsalbum gelungen, das zugleich klassisch und zeitgenössisch, anrührend und mitunter sogar polemisch ist. Ziemlich entrückt wirkt Annie Lennox auf dem Cover ihres neuen Albums “A Christmas Cornucopia” – es fehlt ihr, möchte man fast sagen, eigentlich nur noch ein Heiligenschein. Doch die Sängerin hat keineswegs in andere Sphären abgehoben. Erst kürzlich stellte die Schottin in einem Interview klar, dass sie weder eine Heilige ist noch sein möchte. Auch wenn sie sich wie nur wenige andere Künstler seit langem für karitative Zwecke engagiert. Ihre humanistische Ader hat auch das neue, ganz weihnachtliche Album geprägt. Auf dem kombiniert Lennox bestens bekannte Klassiker der Weihnachtsmusik mit selten zu hörenden Perlen des Genres und stellt einige der Lieder überraschend in einen modernen sozialpolitischen Kontext. Den gesamten Erlös, den sie mit der Single-Auskopplung von ihrem neuen, selbst geschriebenen Song “Universal Child” erzielt, wird sie an ihre eigene Stiftung überweisen, die sich um HIV/AIDS-kranke Kinder und Frauen in Afrika kümmert. Da hat Annie Lennox dann doch fast schon wieder etwas von einer Heiligen.