Lady Dee Dee ehrt Lady Day
Spätestens seit ihrer 1997 aufgenommenen Ella-Fitzgerald-Hommage hat die Sängerin Dee Dee Bridgewater ihren Platz im Olymp der Jazzgöttinnen sicher. In rund vierzig (nicht nur stilistisch) wechselhaften Karrierejahren ist Bridgewater von der hochtalentierten Nachwuchskünstlerin, die 1970 als Sängerin des Thad Jones-Mel Lewis Jazz Orchestra debütierte, zu einem der größten Stars der Jazzszene aufgestiegen. Für nicht wenige ist sie sogar die letzte wirkliche Jazzdiva, die man in einem Atemzug mit den unbestrittenen Göttinnen dieses Genres nennen darf: Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und Billie Holiday. Auf ihrer jüngsten Einspielung “Eleanora Fagan (1915–1959): To Billie With Love From Dee Dee” ehrt Dee Dee Bridgewater nun die Jazzikone Billie Holiday, die vor einem halben Jahrhundert tragisch früh mit 44 Jahren verstarb. “Mit diesem Album zolle ich einer Vokalistin, die es Sängerinnen wie mir ermöglichte, sich eine Karriere aufzubauen, auf meine eigene Art Respekt”, sagt Bridgewater, die 1986/87 in Paris und London in der triumphalen Theatersoloproduktion “Lady Day” (die auf der Biographie der Sängerin, “Lady Sings The Blues”, basierte) Billie Holiday verkörperte.